Presseinformation 037/2025

Neues Zentrum für Kreislaufwirtschaft: Ressourceneffizienz durch Additive Fertigung

Carl-Zeiss-Stiftung fördert Aufbau einer gemeinsamen Einrichtung in Trier, Karlsruhe und Aalen
Scheck Übergabe
Scheckübergabe bei der Eröffnung des Center KRAFt (ausführliche Bildunterschrift am Textende; Foto: Jannik Scheer, Hochschule Trier, Umwelt-Campus Birkenfeld)

Prozessketten in der additiven Fertigung ressourcenschonender zu gestalten – das ist das Ziel des neuen CZS Centers für Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz mittels Additiver Fertigungstechnologien (Center KRAFt). An diesem sind der Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier, die Hochschule Aalen und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) beteiligt. Die Carl-Zeiss-Stiftung fördert das Vorhaben mit 12 Millionen Euro. Die Eröffnung mit symbolischer Scheckübergabe fand heute, 15. Mai 2025, am Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier statt.

Der neu gegründete Forschungsverbund adressiert den schonenden Umgang mit limitierten Ressourcen wie Rohstoffen und Energie, eine der drängendsten Herausforderungen unserer Zeit. Die Forschenden nutzen hierzu das Potenzial der additiven Fertigung. Sie ermöglicht es, neuartige Bauteile mit hoher Funktionalität zu entwickeln sowie für eine ressourceneffiziente Produktion gezielt aufbereitete Sekundärstoffe in additiven Kunststoff- und Metallprozessen einzusetzen. Dadurch lassen sich Ressourcen bei der Produktherstellung, aber auch während des Fertigungsprozesses einsparen. Innerhalb des Centers decken zehn interdisziplinäre Arbeitsgruppen die gesamte Prozesskette der additiven Fertigung, sowohl für Kunststoffe als auch für Metalle und technische Keramiken, ab – von der präzisen Materialcharakterisierung über die Analyse von Stoff- und Energiedaten bis hin zur Entwicklung verbesserter Fertigungsprozesse und optimierter Produkte.

„Für ein nachhaltiges Wachstum von Wirtschaft und Gesellschaft ist ein effizienterer Einsatz von Ressourcen unverzichtbar. Als interdisziplinär aufgestellter Forschungsverbund bündelt das CZS Center KRAFt standortübergreifend Kompetenzen und nimmt im Bereich der additiven Fertigung den gesamten Prozess aus verschiedenen Perspektiven in den Blick. Dadurch versprechen wir uns neue Lösungsansätze für die Kreislaufwirtschaft“, erklärt Dr. Felix Streiter, Geschäftsführer der Carl-Zeiss-Stiftung.

„Angesichts der begrenzten Verfügbarkeit von Ressourcen müssen wir dringend umdenken und diese auch mit Hinblick auf künftige Generation sinnvoller nutzen“, sagt Professor Thomas Hirth, Vizepräsident Transfer und Internationales des KIT. „Nur mit nachhaltigen Innovationen und ressourceneffizienten Technologien können wir eine lebenswerte Zukunft für alle gewährleisten. Mit dem neuen Zentrum tragen wir genau dazu bei.“

„Mit nachhaltigen Produktionsmethoden können wir den Herausforderungen knapper Ressourcen begegnen. Neben innovativen Ideen erfordert dies eine offene, interdisziplinäre und vertrauensvolle Kooperation“, betont Professor Joachim Knebel, Leiter des Bereichs III - Maschinenbau und Elektrotechnik des KIT. „Dies schaffen wir, indem wir die Innovationskraft junger Menschen zusammenbringen und ihnen sowohl Verantwortung anvertrauen als auch Gestaltungsfreiheiten ermöglichen.“

Entwicklung ressourcenschonender Prozessketten

Ziel des Centers ist es, hochwertige Vormaterialien zu gewinnen und die gesamte Prozesskette in der additiven Fertigung ressourceneffizient zu gestalten. Neben der Optimierung ökologischer und ökonomischer Parameter führen die Beteiligten umfassende Lebenszyklusanalysen durch. Damit wollen sie belegen und sichtbar machen, inwiefern die integrierte Sekundärstoffnutzung dazu beiträgt, den Einsatz von Primärrohstoffen zu reduzieren. Darüber hinaus verfolgt das Center das Ziel, Energieketten detailliert zu erfassen und zu optimieren, um einen nachhaltigen Beitrag zur Ressourcenschonung zu leisten. Die Zusammenarbeit mit 24 externen Kooperationspartnern, überwiegend aus der Industrie, soll zudem die Übertragbarkeit der neu entwickelten Lösungen auf verschiedenste Anwendungsfelder sicherstellen.

Unter dem Motto „Mit innovativen additiven Fertigungstechnologien schaffen wir die Grundlagen für eine nachhaltige und ressourcenschonende Zukunft“ haben die Projektverantwortlichen am 15. Mai 2025 den offiziellen Startschuss für das neue Zentrum gegeben. Standortleiter am KIT ist Professor Frederik Zanger vom wbk Institut für Produktionstechnik des KIT. Gemeinsam mit Professor Christian Greiner vom Institut für Angewandte Materialien – Werkstoff- und Grenzflächenmechanik des KIT und Professor Christoph Klahn vom Institut für Mikroverfahrenstechnik des KIT arbeitet er an den gesteckten Zielen des Centers.

Über die Carl-Zeiss-Stiftung

Die Carl-Zeiss-Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, Freiräume für wissenschaftliche Durchbrüche zu schaffen. Als Partner exzellenter Wissenschaft unterstützt sie sowohl Grundlagenforschung als auch anwendungsorientierte Forschung und Lehre in den MINT-Fachbereichen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). 1889 von dem Physiker und Mathematiker Ernst Abbe gegründet, ist die Carl-Zeiss-Stiftung eine der ältesten und größten privaten wissenschaftsfördernden Stiftungen in Deutschland. 

Bildunterschrift: Scheckübergabe bei der Eröffnung von KRAFt. V.l.n.r.: Professorin Iman Taha, Hochschule Aalen; Professorin Dorit Schumann, Präsidentin der Hochschule Trier; Professor Michael Wahl, Hochschule Trier, Umwelt-Campus Birkenfeld; Professor Joachim Knebel, Bereichsleiter Maschinenbau und Elektrotechnik am KIT; Dr. Karla Hillerich, Carl-Zeiss-Stiftung (CZS); Professor Henrik te Heesen, Vizepräsident der Hochschule Trier; Professor Frederik Zanger, KIT; Professor Harald Riegel, Rektor Hochschule Aalen; Matthias Stolzenburg, CZS, Foto: Jannik Scheer, Hochschule Trier, Umwelt-Campus Birkenfeld

Weitere Informationen

 

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

swi, 15.05.2025

 

Christian Könemann
Pressesprecher
Tel: +49 721 608-41105
Fax: +49 721 608-43658
christian koenemann does-not-exist.kit edu

Kontakt für diese Presseinformation:

Dr. Martin Heidelberger
Pressereferent
Tel.: +49 721 608-41169
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