Presseinformation 065/2017

SEW-EURODRIVE unterstützt KIT-Stiftung

SEW-Stiftungsprofessur „Elektrotechnische und informationstechnische Grundlagen der funktionalen Sicherheit“ sowie „Lern- und Anwendungszentrum Mechatronik“ werden gefördert
Die Partner bei der Unterzeichnung des Stiftungsvertrages. v.l.n.r.: Katharina Ludwig,  Johann Soder, (beide SEW-EURODRIVE), Holger Hanselka, Thomas Hirth, (beide KIT). (Foto: KIT)
Die Partner bei der Unterzeichnung des Stiftungsvertrages. v.l.n.r.: Katharina Ludwig, Johann Soder, (beide SEW-EURODRIVE), Holger Hanselka, Thomas Hirth, (beide KIT). (Foto: KIT)

Auch in der Industrie 4.0 muss die Betriebssicherheit von Anlagen fortlaufend gewährleistetet sein. Mit der zunehmenden Vernetzung mechatronischer Systeme ist der klassische „Notausknopf“ jedoch nicht mehr die beste Option dazu. Um diese Aspekte in Forschung, Lehre und Innovation besser zu verankern, wird das KIT die SEW-Stiftungsprofessur „Elektrotechnische und informationstechnische Grundlagen der funktionalen Sicherheit“ und ein „Lern- und Anwendungszentrum Mechatronik“ einrichten. Die SEW-EURODRIVE unterstützt diese beiden Vorhaben mit einer Spende in Millionenhöhe.

 

„Ein hochindustrialisiertes Land wie Deutschland ist nur mit einer hochverlässlichen Infrastruktur wettbewerbsfähig. Mit der Stärkung des Forschungsfeldes „Funktionale Sicherheit“ am KIT können wir nun einen sichtbaren Beitrag zur Lösung dieser gesellschaftlichen Herausforderung leisten“, sagt Professor Holger Hanselka, Präsident des KIT. „Ich danke SEW-EURODRIVE ganz besonders für das finanzielle Engagement und freue mich auf den weiteren Austausch von Ideen auf diesem Forschungsfeld.“

 

„Vernetzte Systeme findet man heutzutage überall etwa in der Energiewirtschaft, dem Verkehr oder in der Informationstechnologie. Gerade diese kritische Infrastrukturen müssen wir durch mehr moderne Sicherheitskonzepte und Technologien jederzeit funktionsfähig halten“, erklärt Professor Thomas Hirth, Vizepräsident für Innovation und Internationales am KIT. „Dank der großzügigen Unterstützung von SEW-EURODRIVE können wir als Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft unsere Kompetenzen an dieser Schnittmenge wichtiger Technologiefelder bündeln und weiter ausbauen.“

 

„Die Praxis zeigt, dass `Funktionale Sicherheit` in der Anlagentechnik das tiefe Verständnis der grundlegenden Technologien wie dem Mikroprozessor benötigt“, berichtet Johann Soder, Geschäftsführer Technik der SEW-EURODRIVE. „Dass das KIT hier bereits ein Kompetenzzentrum ist und nun seinen Blick auf die Thematik weiter schärft, ist ein Pluspunkt für uns und den ganzen Innovationsstandort Deutschland.“

 

Funktionale Sicherheit ist ein zentrales Thema im Industrie- und Anlagenbau; und somit für die gesamte industrielle Produktion. „Funktionale Sicherheit“ im Ganzen bedeutet, dass Systeme unter allen denkbaren, ungünstigen Umständen in einen sicheren Zustand kommen, so dass von ihnen zunächst keine Gefahr ausgeht, Nachbarsysteme nicht betroffen werden und im Idealfall auch der Produktionsausfall und der Aufwand der Wiederinbetriebnahme minimal ist. Aufgrund der zunehmenden Digitalisierung kann nicht mehr davon ausgegangen werden, dass eine einfache Abschaltung einen sicheren Zustand wieder herstellt und es erscheint sinnvoll, dass „Funktionale Sicherheit“ bereits in Teilsystemen bis hin zum Mikroprozessor eingeplant ist.

 

Die Stiftungsprofessur „Elektrotechnische und informationstechnische Grundlagen der funktionalen Sicherheit“ wird die Kompetenzen des KIT beim sicherheitsgerichteten Design der Mikrosystemtechnik auf Chipebene – also eingebetteter Systeme und der hardwarenahen Software – ausbauen. Sie ist in der KIT-Fakultät für Elektrotechnik- und Informationstechnik angesiedelt, stärkt aber ebenso Forschung und Lehre im Maschinenbau und soll Beiträge zu den Studiengängen „Elektrotechnik“, „Mechatronik“, „Maschinenbau“, „Informatik“ sowie „Wirtschaftsingenieurwesen“ leisten. Die Professur wird auch Ansprechpartner für Hersteller sicherheits- und funktionskritischer Komponenten und Anlagen werden. Die Stiftungsförderung ist auf fünf Jahre angelegt und eine Verstetigung danach angestrebt.

 

Im flankierenden „Lern- und Anwendungszentrum Mechatronik“ werden Studierende projektorientiert lernen sowie „Funktionale Sicherheit“ anwenden und erleben. Dazu werden Arbeitsflächen und Demonstratorsysteme der Sicherheitsforschung auf dem Campus Süd des KIT aufgebaut. So werden Herausforderungen und Lösungsmöglichkeiten erlebbar.

 

Die Spende von SEW wird von der KIT-Stiftung verwaltet. Die KIT-Stiftung fördert Forschung, Lehre, Innovation und Akademisches Leben am KIT. Als gemeinnützige Stiftung bürgerlichen Rechts finanziert die KIT-Stiftung ihre Aufgaben fast ausschließlich über Spenden und steht für philanthropisches Engagement am KIT. Weitere Informationen über die KIT-Stiftung erhalten Sie bei der Geschäftsstelle (Tel. 0721 608-46986) oder unter www.stiftung.kit.edu.

 

Die KIT-Stiftung wurde vor fünf Jahren gegründet, um das KIT bei der Verwirklichung seiner Kernaufgaben Forschung, Lehre und Innovation zu unterstützen und bündelt das philanthropische Engagement zugunsten des KIT. Die Spende von SEW ist die bisher größte Einzelspende, welche die KIT-Stiftung für diese Aufgaben erhalten hat. Das jetzige sehr umfangreiche Engagement von SEW stellt einen Höhepunkt der bisherigen Zusammenarbeit mit dem KIT dar.

 

Die SEW-EURODRIVE GmbH & Co KG hat über 16.000 Beschäftigte weltweit und einen Jahresumsatz von rund 3 Milliarden Euro. Mit dem KIT arbeitet SEW seit langem zusammen. So findet seit 2002 die gemeinsam veranstaltete Ernst-Blickle-Vorlesung am KIT statt – mit dem Ziel den Austausch zwischen Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft zu fördern. Als Förderer der ersten Stunde finanzierte SEW-EURODRIVE seit 2011 insgesamt 26 Deutschlandstipendien am KIT.

 

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

kes, 23.05.2017
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