Presseinformation 183/2012

Wie kleine Kühler große Hitze dämpfen

Strömungen und Reaktionen in immer kleineren Maßstäben zu optimieren, ist das Thema einer internationalen Konferenz, die das KIT veranstaltet

Wenn es eng wird, gelten andere Gesetze. Gase und Flüssigkeiten strömen durch die große Pipeline anders als durch ein feines Röhrchen. Mit zunehmender Miniaturisierung gilt es dies beim Design von chemischen Katalysatoren und medizinischen Tests, bei der Faltung von Proteinen in Zellen und der Kühlung von Mikrochips in Handys zu beachten. Auf der Konferenz Microfluidics tauschen sich ab dem 3. Dezember nun die führenden Experten aus. Zu der Veranstaltung sind Vertreterinnen und Vertreter der Medien herzlich eingeladen.

„Die Miniaturisierung hat viele Prozesse in Industrie und Forschung schon erfasst. Umso wichtiger wird es, Strömung auf der Mikroebene, die Mikrofluidik, zu optimieren und die Erkenntnisse für neuartige Anwendungen zu nutzen“, erklärt Jürgen Brandner von Karlsruher Institut für Technologie und Veranstalter der Konferenz. Mikrofluidik spielt in vielen Feldern eine Rolle, etwa Medizin und Biotechnologie, Umweltwissenschaften sowie Chemie-, Kühl- und Prozesstechnik

Bekannteste Vision der Mikrofluidik sind miniaturisierte Systeme in der Medizin, sogenannte Lab-on-a-Chip-Geräte. Diese könnten Krankheitserreger oder Giftstoffe einfacher, schneller und billiger aufspüren, da sie auf eine aufwendige Laborausstatung verzichten und alle Tests in einer kompakten „Plastikkarte“ ablaufen. Auf diese Art könnte die medizinische Versorgung in Entwicklungsländer verbessert oder Behandlungszeiten verkürzt werden.

Im Automobil-Bereich und der chemischen Industrie können mittels Mikrofluidik Filter und Katalysatoren verbessert werden, um beispielsweise Abgase zu reinigen. In der Lebensmittelindustrie werden komplexe Grundstoffe durch miniaturisierte Reaktionskammern effektiver hergestellt. Und auch für die Kühlung von kleinen, aber heißen Flächen, wie etwa den Chips eines Mobiltelefons, könnten kompakte Mikro-Wärmetauscher eingesetzt werden.

3rd European Conference on Microfluidics
3. Dezember 2012, 10.00 Uhr, bis 5. Dezember, 16.00 Uhr
EMBL Advanced Training Centre, Meyerhofstraße 1, 69117 Heidelberg
Vortragssprache ist Englisch.

 

Zu den Vortragenden der dreitägigen Veranstaltung gehören:

Holger Löwe, Universität Mainz, untersucht die Wärmeentwicklung bei der Herstellung Ionischer Flüssigkeiten.

Cordula Kemp, University of Hull, stellt einen On-chip-Prozess vor, um Herpes-Viren zu detektieren.

Vincent Picot, CNRS, untersucht wie Alzheimer-Proteine sich zusammenballen und giftig werden.

Wolf Wibel, KIT, zeigt, wie Verdampfungskühlung und mikrostrukturierte Wärmetauscher Mikrochips kühlen könnten

 

Das komplette Programm finden Sie unter: www.microfluidics2012.eu

 

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

kes, 26.11.2012
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