Presseinformation 111/2012

Krupp-Förderpreis 2012 geht an Christian Koos

Ingenieurwissenschaftler des KIT erhält renommierte Auszeichnung für Nachwuchsforscher
Professor Christian Koos arbeitet an nanophotonischen Bauelementen, die das Internet schneller und energieeffizienter machen können.
Professor Christian Koos arbeitet an nanophotonischen Bauelementen, die das Internet schneller und energieeffizienter machen können. (Foto: Eva Pailer).

Professor Christian Koos vom KIT erhält den diesjährigen Alfried Krupp-Förderpreis für junge Hochschullehrer. Das Kuratorium der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung entschied sich einstimmig für den 34-jährigen Ingenieurwissenschaftler, der in der photonischen Kommunikationstechnik lehrt und forscht. Damit setzte sich Koos gegen 65 ebenfalls für den Preis vorgeschlagene Nachwuchswissenschaftler durch. Die Auszeichnung ist mit einer Million Euro dotiert.

 

Koos beschäftigt sich am Institut für Photonik und Quantenelektronik (IPQ) und am Institut für Mikrostrukturtechnik (IMT) des KIT mit nanophotonischen Bauelementen, die Kommunikationsvorgänge schneller und energieeffizienter machen können. Mit den Bauelementen lassen sich leistungsfähige optische Schaltungen auf Mikrochips integrieren, die Datenraten von einigen Terabit pro Sekunde senden und empfangen können – entsprechend rund einer Milliarde Telefongesprächen. Zur Herstellung der Chips werden keine teuren und seltenen Verbindungshalbleiter verwendet, sondern Silizium. Dieses Element hat sich bereits als Ausgangsmaterial für elektronische und elektromechanische Mikrosysteme etabliert. Es ist auf der Erde nahezu unbegrenzt verfügbar.

Im Zentrum der Arbeiten von Christian Koos stehen hybride Integrationsverfahren, die Lichtwellenleiter aus Silizium mit organischen Materialien kombinieren. Die optischen Eigenschaften dieser Materialien lassen sich durch den molekularen Aufbau gezielt einstellen, sodass sich auf einem einzigen Chip eine große Vielfalt verschiedenartiger Bauelemente realisieren lässt. Da die verwendeten Lichtwellenleiter extrem klein sind – bis zu 1000 Mal dünner als ein menschliches Haar – lässt sich eine hohe Zahl von Bauteilen auf kleinstem Raum unterbringen.

Die Forschungsarbeiten von Christian Koos können wesentlich dazu beitragen, den Energiebedarf des Internets zu verringern. Bereits heute verbraucht die Informations- und Kommunikationstechnik mehr als zehn Prozent des gesamten Stroms in Deutschland und der Datenverkehr wächst unaufhörlich.

Zu Christian Koos:

Der Preisträger studierte Elektrotechnik und Informationstechnik an der damaligen Universität Karlsruhe (TH), einer der Vorgängerinstitutionen des KIT, und promovierte am Institut für Photonik und Quantenelektronik. Kurz danach wechselte er in die Forschung der Carl Zeiss AG und leitete dort die Technologievorausschau für Nanotechnologie und Messtechnik. Im März 2010 nahm er die Professur für Photonische Kommunikationstechnik am KIT an. Koos kann auf mehr als 100 international häufig zitierte Publikationen in Fachzeitschriften und Tagungsberichten, ebenso viele Fachvorträge und mehr als 15 Patentanmeldungen verweisen. Im Juni 2011 erhielt er einen mit 1,5 Millionen Euro dotierten „ERC Starting Grant“ der Europäischen Union.

Zum Alfried-Krupp-Förderpreis für junge Hochschullehrer:
Der Alfried Krupp-Förderpreis wird von der gemeinnützigen Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung seit 1986 jährlich an Nach-wuchswissenschaftler verliehen, die in Natur- oder Ingenieurwissenschaften eine Erstprofessur an einer deutschen Hochschule innehaben. Er gehört zu den am höchsten dotierten Preisen für den wissenschaftlichen Nachwuchs. Das Preisgeld von einer Million Euro soll den Forschern ermöglichen, sich innerhalb von fünf Jahren unabhängig von öffentlichen Geldern ein verbessertes Arbeitsumfeld zu schaffen und damit ihre Tätigkeit in Forschung und Lehre voranzutreiben.

 

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 9 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 300 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

or, 27.06.2012
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