Presseinformation 081/2010

Produktion von Celitement® am Start

Bau einer Pilotanlage für umweltfreundlichen Zement auf dem Campus Nord des KIT – Investitionsumme fünf Millionen Euro
Der Firmensitz von Celitement® wird voraussichtlich im Frühjahr 2011 fertig sein. (Bild: Schelling Architekten)
Der Firmensitz von Celitement® wird voraussichtlich im Frühjahr 2011 fertig sein. (Bild: Schelling Architekten)

Celitement® ist ein neuartiger Zement – umweltfreundlich und energieeffizient. Bisher haben KIT-Wissenschaftler Celitement® nur im Labormaßstab produziert. Nach mehr als einem Jahr mit intensiven und sehr erfolgreichen Tests startet nun der Bau einer Pilotanlage auf dem Campus Nord des KIT. Dies ist der nächste Schritt auf dem Weg zur Marktreife des umweltschonenden Zements. Fünf Millionen investiert die Celitement GmbH, eine Ausgründung der vier Erfinder, des KIT und des Industriepartners Schwenk. Bereits ab Frühjahr 2011 wird die Pilotanlage täglich 100 Kilogramm „Celitement®“ liefern.

Zur Grundsteinlegung der Celitement®-Pilotanlage am Donnerstag, 8. Juli, 11:00 Uhr am KIT-Campus Nord (Eggenstein-Leopoldshafen, Grabener Straße neben Bau 707) sind Journalistinnen und Journalisten herzlich eingeladen. Anmeldung bitte auf beiliegendem Formular.

Das neue Gebäude wird gleichzeitig den Firmensitz der Celitement GmbH beherbergen. Die Produktion des neuartigen Zements in der Pilotanlage dient dazu, das Herstellungsverfahren weiterzuentwickeln und den Zement für verschiedene Anwendungen in der Baustoffindustrie zu testen. Ziel ist es, den umweltfreundlichen Zement möglichst bald zur Marktreife zu bringen. Bis 2014 soll ein Produkt aus einer ersten industriellen Anlage verfügbar sein, um so langfristig den umweltpolitischen Herausforderungen der Zement- und Baustoffindustrie zu begegnen.

Verglichen mit herkömmlichen Verfahren zur Zementherstellung verspricht Celitement® enorme Einsparungen an Energie durch deutlich niedrigere Produktionstemperaturen: So hat Celitement® aus heutiger Sicht das Potenzial, den Energiebedarf bei der Herstellung im Vergleich zu Portlandzement um bis zu 50 Prozent zu reduzieren. Auch wird deutlich weniger Kalk benötigt.

Neben der Energieeffizienz ist vor allem auch die Emissions-Bilanz wegweisend: Celitement® gibt bei der Produktion im Vergleich zu bisherigen Verfahren voraussichtlich nur halb so viel Kohlendioxid an die Umwelt ab.

Jährlich emittieren Zementwerke mehr als zwei Milliarden Tonnen des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) – dies sind fünf Prozent der weltweiten CO2-Emissionen. Damit setzt die Zementherstellung drei bis viermal so viel CO2 frei wie der globale Flugverkehr. Wären – so die Vision der Erfinder – alle Zementwerke weltweit auf das Celitement®-Verfahren umgestellt, so würde jährlich allein rohstofflich bis zu einer halben Milliarde Tonne weniger Kohlendioxid in die Atmosphäre entweichen  – mit enormen Effekten für den Klimaschutz.

Das Celitement®-Projekt und die möglichen Einspareffekte werden im Rahmen der Begleitforschung untersucht. So fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) den wissenschaftlichen Aspekt des Celitement®-Projektes im Rahmenprogramm „Forschung für nachhaltige Entwicklungen“, Förderschwerpunkt „Innovative Technologien für Ressourceneffizienz-Rohstoffintensive Produktionsprozesse“. Untersucht werden unter anderem Stoff- und Energiebilanzen, die Qualität der Produkte sowie die Nachhaltigkeit der Verarbeitungskette.



Das Programm für die Grundsteinlegung der Pilotanlage am Donnerstag, 8. Juli, 11:00 Uhr:

Begrüßung
Professor Eberhard Umbach, Präsident des KIT

Grußwort
Klaus Tappeser, Ministerialdirektor im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg

Celitement® – Eine Erfolgsgeschichte des KIT
Dr. Peter Fritz, Vizepräsident des KIT für Forschung und Innovation

Celitement® – eine Herausforderung für den Zementhersteller
Gerhard Hirth, Geschäftsführer der Schwenk Zement KG

Weitere Informationen zu Celitement® unter www.celitement.de.


In der Energieforschung ist das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) eine der europaweit führenden Einrichtungen: Das KIT-Zentrum Energie vereint grundlegende und angewandte Forschung zu allen relevanten Energieformen für Industrie, Haushalt, Dienstleistungen und Mobilität. In die ganzheitliche Betrachtung des Energiekreislaufs sind Umwandlungsprozesse und Energieeffizienz mit einbezogen. Das KIT-Zentrum Energie verbindet exzellente technik- und naturwissenschaftliche Kompetenzen mit wirtschafts-, geistes- und sozialwissenschaftlichem sowie rechtswissenschaftlichem Fachwissen. Die Arbeit des KIT-Zentrums Energie gliedert sich in sieben Topics: Energieumwandlung, erneuerbare Energien, Energiespeicherung und Energieverteilung, effiziente Energienutzung, Fusionstechnologie, Kernenergie und Sicherheit sowie Energiesystemanalyse.

 

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

lg, 02.07.2010
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