Materialforschung: Beschichtung für Fusionsreaktoren

Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und Partner erhalten den SOFT-Innovation-Preis für innovative Hochtemperaturtechnologien
Beschreibung siehe Bildunterschrift EU
Jarir Aktaa (rechts) aus dem KIT bei der Preisübergabe in Dubrovnik. (Foto: EU)

Die Fusionstechnologie könnte in der Zukunft viele unserer Energieprobleme lösen. Bis dahin ist es jedoch noch ein weiter Weg, auf dem die Entwicklung geeigneter Materialien für den Einsatz in Fusionsreaktoren eine wichtige Rolle spielt. Forschende um Jarir Aktaa vom KIT arbeiten dabei erfolgreich an neuen Beschichtungstechnologien: Auf dem 32. Symposium on Fusion Technology in Dubrovnik wurden der Materialwissenschaftler und sein Team gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen vom Forschungszentrum Jülich mit dem ersten SOFT-Innovation-Preis ausgezeichnet. Die mit 50 000 Euro dotierte Auszeichnung der Europäischen Union (EU) würdigt herausragende Forschung im Bereich der Fusionstechnologie, die eine breitere Anwendung finden.

Beschichtung auch für weitere Anwendungsgebiete geeignet

„Gegenstand unserer Forschung sind neuartige Beschichtungstechnologien für die Erste Wand in zukünftigen Fusionskraftwerken“, sagt Aktaa, der am Institut für Angewandte Materialien des KIT forscht. „Wir haben plasmagespritzte, funktionsgradierte Wolfram-Stahl-Schichten entwickelt, welche den extremen Belastungen eines Fusionsplasmas mit einem Vielfachen der Sonnentemperatur standhalten.“

Die Technologie wurde inzwischen erfolgreich an die Industrie übertragen, mit dem Ziel, sie auf anwendungsrelevante Größen und Formen zu skalieren. Die Innovation eröffnet den Einsatz in weitere Komponenten der Fusionstechnologie, in Hochspannungskomponenten und im Bereich der konzentrierenden Solarthermie, die Lichtstrahlen mithilfe von Spiegeln auf eine Brennlinie lenkt und so die Lichtenergie effektiv konzentriert.

mhe, 13.10.2022