Teilchenphysik: Neue Sprecherinnen für KATRIN

Kathrin Valerius und Susanne Mertens übernehmen Koordination des international führenden Neutrino-Experiments
Die beiden langjährigen Sprecher des Experiments, Guido Drexlin (rechts) und Christian Weinheimer (links) übergeben die Leitung der internationalen Kollaboration an Kathrin Valerius (2. v. l.) und Susanne Mertens (3. v. l.). (Foto: Amadeus Bramsiepe, KIT)
Die beiden langjährigen Sprecher des Experiments, Guido Drexlin (rechts) und Christian Weinheimer (links) übergeben die Leitung der internationalen Kollaboration an Kathrin Valerius (2. v. l.) und Susanne Mertens (3. v. l.). (Foto: Amadeus Bramsiepe, KIT)

Neutrinos nehmen in der Teilchenphysik sowie in der Kosmologie eine Sonderstellung ein. Ohne eine Messung ihrer Masse wird unser Verständnis des Universums unvollständig bleiben. Am weltweit führenden Experiment zur Bestimmung der Neutrinomasse, dem KArlsruhe TRItium Neutrino Experiment (KATRIN) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) wurde nun der Staffelstab übergeben: Kathrin Valerius vom KIT und Susanne Mertens von der Technischen Universität München lösen die beiden langjährigen KATRIN-Co-Sprecher, Guido Drexlin (KIT) und Christian Weinheimer (Universität Münster), ab. Diesen oblag seit der Gründung der Kollaboration im Jahr 2001 nicht nur die Koordination des internationalen Forschungsverbundes, sie trugen auch über mehr als zwei Jahrzehnte die Hauptverantwortung für den Aufbau sowie das wissenschaftliche Programm von KATRIN und leisteten Schlüsselbeiträge zum Gelingen der Messungen.

Zum Jahresbeginn 2022 gelang KATRIN ein wichtiger experimenteller Durchbruch: Die Forschenden bestimmten die Obergrenze der Neutrinomasse auf 0,8 Elektronenvolt. Einen bedeutenden Anteil an diesem weltweit vielbeachteten Resultat hatten Valerius und Mertens. Ihre Wahl als neue KATRIN-Sprecherinnen honoriert nun ihr langjähriges Engagement bis hin zur Koordination der sehr erfolgreichen Datenanalyse der ersten Messungen des Experiments.

„Es ist großartig, dass wir die KATRIN-Kollaboration nun beim Erreichen der nächsten wissenschaftlichen Ziele als Co-Sprecherinnen unterstützen dürfen“, freut sich die Teilchenphysikerin Valerius auf die neuen Aufgaben. Ihre Münchner Kollegin Mertens pflichtet ihr bei: „Das physikalische Potenzial von KATRIN ist noch lange nicht ausgeschöpft und unsere ambitionierten Pläne zu neuen Messungen, etwa zu sterilen Neutrinos mit dem neuen TRISTAN-Detektor, werden die weltweite Sichtbarkeit von KATRIN weiter erhöhen.“

tsc, 11.10.2022