Industrie 4.0: Mobilfunkstandard 5G für Entwicklung und Produktion

Chancen für produzierende Unternehmen bislang ungenutzt. Gemeinsames Team von KIT und Partnern stellt Analyse im acatech Impulspapier „5G in der Industrie“ vor
Grafische Darstellung der Nutzung von 5G in der Industrie acatech
Der Mobilfunkstandard 5G bringt viele Vorteile für die Industrie. In einem acatech-Impulspapier kommen Forschende zu dem Schluss, dass diese bislang weitestgehend ungenutzt geblieben sind. (Grafik: acatech 2021)

Für die vernetzte Industrie 4.0 spielt der Austausch von Daten eine wichtige Rolle. Die entsprechenden Anforderungen an Reaktionszeiten von Maschinen oder Systemen, übertragbare Datenmengen und hochgenaue Lokalisierung von Objekten in der Produktion erfüllt der Mobilfunkstandard 5G. Bislang ist jedoch gerade bei kleinen und mittleren Unternehmen der individuelle Nutzen von 5G-Anwendungen zu wenig bekannt. Zu diesem Ergebnis kommt ein Impulspapier der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech), das unter der Federführung von Wissenschaftlern aus dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) entstanden ist.

„Die Vorteile von 5G sind unzureichend transparent, sodass Industrieunternehmen nicht in der Lage sind, entsprechende Use Cases zu entwickeln und diese finanziell zu bewerten. Deshalb muss das Ziel sein, 5G-Anbieter und industrielle Anwendungsdomänen zusammenzubringen, um dieses enorme Potenzial heben zu können“, erklärt Jürgen Fleischer, Leiter des wbk Instituts für Produktionstechnik am KIT und Mitherausgeber des Papiers.

Ziel sei es, die breit angelegte Einführung und Verbreitung von 5G in der Industrie voranzubringen und die Führungsrolle Deutschlands im Bereich Industrie 4.0 zu erhalten. Hierbei biete 5G für nahezu alle Wirtschaftszweige Vorteile. Entscheidend wären Anwendungsbeispiele zusammen mit Unternehmen, um den konkreten Nutzen sowie Lösungsansätze für mögliche Hürden praxisnah aufzuzeigen, fordert das Projektteam aus dem KIT, der Technischen Universität Darmstadt und der Technischen Universität Kaiserslautern sowie acatech.

kla, 26.01.2022