Materialwissenschaften: KIT koordiniert deutschlandweites Bioprinting-Projekt

Das Ziel von SOP_BioPrint sind standardisierte Prozessabläufe beim 3-D-Druck von Gewebemodellen für pharmazeutische und medizinische Anwendungen
Bioprinter
Mit einem Bioprinter können maßgeschneiderte Gewebemodelle für pharmazeutische und medizinische Anwendungen hergestellt werden. (Foto: Barbara Schmieg, KIT)

Mit extrusionsbasiertem Bioprinting, einer speziellen Technik des 3-D-Drucks, können Zellen und gewebeähnliche Materialien zu maßgeschneiderten Objekten zusammengefügt werden. Damit soll es zukünftig möglich sein, Gewebemodelle für pharmazeutische und medizinische Anwendungen herzustellen. Um die Prozessabläufe beim Bioprinting zu standardisieren, startet im Oktober ein deutschlandweiter Ringversuch im Projekt SOP_BioPrint, der am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) koordiniert wird. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt mit 3,15 Millionen Euro, davon erhält das KIT 1,1 Millionen Euro für die Entwicklung von Methoden für die Prozesskontrolle und -analyse.

„Mit dem standortübergreifenden Ringversuch werden erstmals Daten zur Vergleichbarkeit geschaffen, die alle Schritte des komplexen 3-D-Druckprozesses im Bioprinting abbilden“, erklärt Jürgen Hubbuch vom Institut für Funktionelle Grenzflächen des KIT. „Neben dem experimentellen Teil stehen die Schaffung einer Infrastruktur für Datenspeicherung und das Datenmanagement durch eine Datenbank im Vordergrund.“

Hubbuch leitet eine der fast 20 Arbeitsgruppen von SOP_BioPrint, die sich speziell mit der Fragestellung beschäftigt, inwieweit sich die Arbeitsabläufe und Prozessparameter des Bioprintings transferieren lassen. Eine hohe Reproduzierbarkeit für eine gleichbleibende Produktqualität bei dezentraler Produktion ist dabei entscheidend und ein wichtiger Schritt hin zur industriellen Anwendung. Die unterschiedlichen Projektergebnisse aus dem Ringversuch bilden die Grundlage für die Einrichtung eines Richtlinienausschusses „BioPrinting“ des Vereins Deutscher Ingenieure.

sfo, 07.10.2021