Bauplanung: Automatisierte ganzheitliche Analyse für Infrastrukturprojekte

Forschende am KIT identifizieren im Projekt IntegPlan unter anderem Potenziale und Lücken in der Bereitstellung der Daten für die Planung von Brücken.
Schematische Darstellung des Projekt IntegPlan
Im Projekt IntegPlan untersuchen Forschende die ganzheitliche Analyse von Brücken und automatisieren sie in Computermodellen (Foto: Versuchsanstalt für Stahl, Holz und Steine, KIT)
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Das deutsche Straßennetz umfasst rund 830 000 Kilometer. Für eine gut ausgebaute Infrastruktur sind zukünftig weitere neue Verkehrswege und die Instandhaltung vorhandener Infrastrukturprojekte notwendig. Um diese Herausforderung zu bewältigen, werden Planungshilfen genutzt, die Aspekte wie Bauzeit, Betriebskosten, Umweltauswirkungen und Betriebskonzepte jedoch nur punktuell oder gar nicht berücksichtigen. Eine Lösung für die automatisierte und ganzheitliche Analyse in der Planung von Infrastrukturprojekten erarbeiten das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und die Durth Roos Consulting GmbH im Forschungsvorhaben IntegPlan.

„Zur ganzheitlichen Bewertung von Infrastrukturprojekten wie Brücken oder Straßen müssen neben den Herstellungs- und Lebenszykluskosten auch Umweltauswirkungen und baustellenbedingte Verkehrsbeeinträchtigungen berücksichtigt werden“, sagt Matthias Müller von der Versuchsanstalt für Stahl, Holz und Steine des KIT. Die für die Bewertung benötigten Daten, etwa zu Verkehrsaufkommen, Unfallstatistiken oder Fahrbahnbreiten, liegen dem Bund und den Ländern vor. Nun analysieren die Forschenden diese und entwickeln Anforderungen an Datenstrukturen und Schnittstellen.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des KIT identifizieren etwa Potenziale und Lücken in der Bereitstellung der Daten für die Planung von Brücken. Sie analysieren die Daten zu Kosten, Austauschzyklen und Umwelteinflüssen, hinterlegen diese in einer Datenbank und erstellen daraus virtuelle Bauwerkselemente als Planungshilfen. Ziel ist es, zukünftig alle genannten Kriterien für die ganzheitliche Analyse von Infrastrukturbauwerken zu berücksichtigen und in Computermodellen zu automatisieren, um ökologische und ökonomische Auswirkungen einer Planungsvariante frühzeitig abzuschätzen. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur fördert das Projekt innerhalb der Förderrichtlinie des Modernitätsfonds mit rund 130 000 Euro.

ase, 23.04.2021