Sicherheit: WLAN-Router soll das Wachpersonal ersetzen

Forschungsprojekt unter Beteiligung des KIT nutzt Handys von Eindringlingen zur Alarmierung der Polizei
Einbruch in ein Gebäude Christian Doll
Vorsicht Einbruch: Im Forschungsprojekt WACHMANN entwickeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Beteiligung des KIT ein WLAN-basiertes System, das vor Eindringlingen warnt. (Foto: Christian Doll)

Einbrüche in Wohnungen und Gebäude sind ein Problem – und sie führen neben dem materiellen Schaden für die Betroffenen auch zu einem abnehmenden Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung. Beim Forschungsprojekt WACHMANN (WLAN-basierte Aufzeichnung von CHarakteristiken tatortnaher Mobiler Endgeräte zur Alarmierung und Nachverfolgung von EigentumskrimiNalität) arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) gemeinsam mit Partnern daran, technische Möglichkeiten für den Einbruchschutz zu verbessern.

Die Forschenden wollen mit einem gängigen WLAN der Einbruchskriminalität einen Riegel vorschieben: Router könnten dazu dienen, Eindringlinge zu erkennen und eine Alarmierung auszulösen, denn eingeschaltete mobile Endgeräte wie Handys und Smartphones senden permanent Position und Identität. Dieses Prinzip macht sich WACHMANN zunutze. Das System erkennt, ob der Wohnungsbesitzer abwesend ist, indem es prüft, ob sich sein mobiles Endgerät in Reichweite befindet. Sobald dann ein unbekanntes Smartphone oder Endgerät in den definierten Überwachungsbereich „eindringt“, kann eine Warnung auf das Smartphone oder an die Polizei erfolgen.

„Am KIT kümmern wir uns um die rechtskonforme Umsetzung des Vorhabens, vor allem im Bereich des Datenschutzes“, sagt Franziska Boehm vom Zentrum für Angewandte Rechtswissenschaften (ZAR) am KIT. Wichtig ist nämlich auch, dass das System Handys bekannter Personen, etwa aus der Nachbarschaft oder dem Freundeskreis, erkennt, die zum Beispiel im Urlaub die Blumen gießen. Auch zufällige Passantinnen und Passanten sollen nicht erfasst werden.

Das Forschungsprojekt, an dem die Universität Bonn, die Polizei Osnabrück und das KIT beteiligt sind, wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung über zwei Jahre mit rund 560 000 Euro gefördert.

jwa, 02.03.2021