Medizintechnik: Mittels Ultraschall und Supercomputing Brustkrebs erkennen

Neues bildgebendes Verfahren soll Brustkrebsdiagnose verbessern und möglicherweise Mammographien ersetzen
Mithilfe eines Ultraschall-Computertomographie-Messgeräts wollen die Forschenden die Brustkrebsdiagnose verbessern. (Foto: IPE, KIT)
Mithilfe eines Ultraschall-Computertomographie-Messgeräts wollen die Forschenden die Brustkrebsdiagnose verbessern. (Foto: IPE, KIT)
Virtuelles Bild des 3D-Ultraschall-Computertomografie-Geräts. (Grafik: IPE, KIT)
Virtuelles Bild des 3D-Ultraschall-Computertomografie-Geräts. (Grafik: IPE, KIT)

Brustkrebs ist in Deutschland die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Jährlich kommt es laut der deutschen Krebshilfe zu rund 70 000 Neuerkrankungen. Um die Brustkrebsdiagnose zu verbessern, wollen Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) gemeinsam mit Partnern im Projekt „Quantitative Ultrasound Stochastic Tomography – QUSTom“ auf Grundlage von Ultraschall und Supercomputing ein neues bildgebendes Verfahren entwickeln.

„Ziel des Projekts ist es, die derzeitigen Techniken wie Mammographien zu ergänzen oder langfristig sogar zu ersetzen und neue strahlenfreie, genaue und skalierbare Instrumente für die Brustkrebsdiagnose zu erarbeiten“, sagt Nicole Ruiter vom Institut für Prozessdatenverarbeitung und Elektronik (IPE) des KIT. Die entwickelten Algorithmen sollen zwei Bilder gleichzeitig liefern: ein Bild des Gewebes der Patientin und ein Bild, das zeigt, wie zuverlässig die Informationen sind. Zusätzlich wollen die Forschenden erstmalig in der Ultraschall-Brustbildgebung die multimodale und die 3D-Bildgebung kombinieren. „Am KIT erstellen wir die Hardware für die Datenaufnahme, wir beteiligen uns an der Zulassung sowie der technischen Betreuung der klinischen Studie und entwickeln zusammen mit Partnern das zukünftige Design eines 3D-Ultraschall-Computertomografie-Geräts speziell für diese Anwendung“, so Ruiter.

QUSTom wird innerhalb des Programms Pathfinder Open des Europäischen Innovationsrats (EIC) mit rund 2,8 Millionen Euro über zwei Jahre gefördert. Für seinen Forschungsanteil erhält das KIT knapp eine Million Euro. Das Barcelona Supercomputing Center (BSC) koordiniert das Projekt.

swi, 23.06.2022