Landnutzungswandel verursacht wohl mehr CO2 als bisher angenommen

Klimaforschung am KIT zeigt bisher unterschätzte Auswirkungen veränderter Landnutzung auf den Kohlendioxid-Haushalt. Damit erhält auch die Wiederaufforstung größere Bedeutung für Klimaschutz und Artenvielfalt.
Holzeinschlag, Rodung und andere Formen veränderter Landnutzung führen zu höheren CO2-Emissionen als bisher vermutet. (Foto: Markus Breig, KIT)

Die durch Landnutzungswandel verursachten CO2-Emissionen sind möglicherweise höher als bisher angenommen. Dies zeigt eine Studie unter Leitung von Almut Arneth vom Institut für Meteorologie und Klimaforschung – Atmosphärische Umweltforschung (IMK-IFU) am Campus Alpin des KIT. Die Studie bezieht erstmals Prozesse wie Brandrodungsfeldbau oder unterschiedliche Bewirtschaftung von Wäldern und Ackerland ein. Sie wird in der Zeitschrift Nature Geoscience vorgestellt.

Wälder, Wiesen und Äcker tragen wesentlich zum Klimaschutz bei: jedes Jahr verschwindet weltweit fast ein Viertel der industriellen CO2-Emissionen durch Aufnahme von CO2 durch Landökosysteme. Das reduziert den CO2-Anstieg in der Atmosphäre wesentlich und verlangsamt damit den Klimawandel. Emissionen infolge des Wandels der Landnutzung durch den Menschen wurden bisher möglicherweise unterschätzt. Vergangene Rodung und Nutzung der Landökosysteme hat mehr CO2 freigesetzt als bisher vermutet. Damit erhält auch die Wiederaufforstung größere Bedeutung, um die für den Klimaschutz wichtige CO2-Aufnahme durch Landökosysteme zu erhöhen.

Darüber hinaus lässt die Studie erkennen, dass die Abschätzungen zukünftiger CO2-Aufnahme aus der Atmosphäre immer noch mit großen Unsicherheiten verbunden sind, was auch Projektionen des Klimawandels erschwert.


Ausführliche Informationen in der Presseinformation 010/2017.



or, 02.02.2017