Tech Center a-drive: 7,5 Millionen Euro für automatisiertes Fahren

Die Universität Ulm, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) sowie das FZI Forschungszentrum Informatik bündeln in Zukunft ihre Kompetenzen im Bereich automatisiertes Fahren im Tech Center a-drive. Als Industriepartner beteiligt sich die Daimler AG.
Eröffnung des Tech Center a-drive in Ulm mit Ministerin Bauer (v.l.): Stephan Wolfsried, Matthias Schulze (beide Daimler AG), Prof. Michael Weber (Universitätspräsident Universität Ulm), Prof. Christoph Stiller (FZI/KIT), Dr. Thorsten Mahler (EICT), Prof.
Prof. Klaus Dietmayer, Sprecher des Tech Center a-Drive, erklärt Ministerin Theresia Bauer das Testfahrzeug der Uni Ulm (Foto: Eberhardt/ Universität Ulm)
Am Rande der Veranstaltung standen Testfahrzeuge der Partner bereit (Foto: Eberhardt/ Universität Ulm)

Forschungsministerin Theresia Bauer weihte kürzlich das Tech Center a-drive an der federführenden Universität Ulm ein. Neben einem Festvortrag (Matthias Schulze, Daimler AG) und Grußworten der Partner hatte Ministerin Bauer Gelegenheit, selbststeuernde Versuchsfahrzeuge zu inspizieren.

KIT untersucht Kooperation zwischen Mensch und Technik

Das KIT forscht mit seinem Institut für Mess- und Regelungstechnik seit vielen Jahren erfolgreich an der Entwicklung autonomer Fahrzeuge. Im Tech Center a-drive untersucht das Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) des KIT die Erwartungen und Wahrnehmungen, die Bürgerinnen und Bürger hinsichtlich des automatisierten Fahrens haben. Beim automatisierten Fahren treten mehr und mehr technische Systeme als selbstständig handelnde Akteure in das Netzwerk ein. Diese neuen Formen der Kooperation zwischen Mensch und Technik müssen nicht nur erprobt, sondern auch rechtlich, ethisch und sozial bewertet werden.

Zentrale technische Herausforderungen bei der Umsetzung des automatisierten Fahrens beschäftigen die Wissenschaftler des FZI Forschungszentrum Informatik in Karlsruhe: Wie kann ein automatisches Auto schnell, zuverlässig und sicher auch auf spontane oder schwer vorhersehbare Situationen reagieren und dann entsprechend ausweichen oder den Fahrweg umplanen? Im Rahmen des Tech Center a-drive arbeitet das FZI daher zum einen an der Planung des Fahrwegs, der sogenannten Trajektorienplanung. Ziel ist, dass das automatische Auto nicht nur kollisionsfrei und regelkonform fährt, sondern auch sicher, effizient und aus Sicht der menschlichen Verkehrsteilnehmer kooperativ und natürlich.

Universität Ulm: Forschungsergebnisse können direkt auf einer Teststrecke geprüft werden

An der Universität Ulm wird seit mehr als zehn Jahren zum automatisierten Fahren geforscht. Schwerpunkt des Instituts für Mess-, Regel- und Mikrotechnik (Leitung Professor Klaus Dietmayer) ist der oft unübersichtliche innerstädtische Verkehr, in dem der Fahrer entlastet werden soll. Gemäß des interdisziplinären Forschungsschwerpunkts der Uni Ulm „Mensch-Maschine-Interaktion“ arbeiten Ingenieure, Informatiker und Psychologen eng zusammen. Seit 2012 betreiben das Institut für Mess-, Regel- und Mikrotechnik und die Daimler AG zudem das gemeinsame Innovationszentrum driveU. Forschungsergebnisse können umgehend in die Praxis übertragen werden: Zwei führerlose Fahrzeuge, die ihre Handlungen untereinander abstimmen, steuern über eine Teststrecke am Campus.

Insgesamt wird das Tech Center a-drive mit 7,5 Millionen Euro gefördert: Die Daimler AG steuert 5 Millionen Euro bei, dazu kommen jeweils 1,25 Millionen Euro vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst sowie vom Ministerium für Finanzen und Wirtschaft des Landes Baden-Württemberg.


Ausführliche Informationen zum Tech Center a-drive in der Pressemitteilung


lg, 21.01.2016