Herausforderung Klimawandel

Deutsches Klima-Konsortium zeigt Perspektiven für die Klimaforschung bis 2025 auf

Extreme Trockenheit, Hochwasser, Stürme: Der weltweite Klimawandel wirkt sich regional unterschiedlich aus. Eine Herausforderung für Klimaforscher liegt darin, die globalen Klimamodelle durch das Herunterbrechen auf Regionen zu verfeinern. Mit Themen wie diesen beschäftigen sich Wissenschaftler des KIT seit Jahren, ihre Erfahrung haben sie in ein Positionspapier des Deutschen Klima-Konsortiums eingebracht, das die Perspektiven für die Klimaforschung der nächsten zehn Jahren skizziert.

Verfeinerte Modelle für die Anpassung an den Klimawandel

"Mit der Regionalisierung in höchster Auflösung wollen wir etwa Aussagen zur Entwicklung der Häufigkeit und Intensität von Stürmen treffen können. Für Strategien zur Anpassung an den Klimawandel, die sich überwiegend auf lokale und regionale Gegebenheiten beziehen, benötigen wir diese kleinräumigen Informationen", sagt Christoph Kottmeier, Klimaforscher am KIT und einer der Verfasser des Positionspapiers. Kernthemen des Papiers sind das bessere Verständnis des Klimasystems, der Umgang mit Klimarisiken und die wissenschaftsbasierte Politikberatung, etwa im Hinblick auf die Umsetzung der Energiewende.

"Wir haben ein grundlegendes Verständnis vieler Wechselwirkungen erreicht, stehen aber auch noch Unsicherheiten gegenüber. Nur durch eine kontinuierliche Kombination von Messungen und Modellvorhersagen, wie wir sie am KIT betreiben, können wir Entscheidungsträger in der Klimapolitik effizient informieren", so Mitautor Peter Braesicke. Die beiden Experten des KIT haben sich in dem Papier vor allem mit Aspekten wie der Verlängerung der Wettervorhersage und der Verbindung zur subsaisonalen Klimavorhersage, dem Wasserkreislauf sowie der Luftzusammensetzung und -qualität beschäftigt.

Positionspapier: Das Klima verstehen – Mit Klimarisiken umgehen – Klimaforschung in der demokratischen Gesellschaft

Das Positionspapier "Perspektiven für die Klimaforschung 2015 bis 2025" des Deutschen Klima-Konsortiums (DKK) bestimmt drei zentrale Themenfelder, die in den nächsten zehn Jahren im Fokus von Wissenschaft, Gesellschaft und Politik stehen sollten und zu denen die deutsche Forschung wertvolle Beiträge leisten kann. Dabei geht es darum Wissenslücken zu schließen und Projektionen für die Zukunft sicherer zu machen, Grundlagen für das Risikomanagement zu schaffen sowie neue Forschungsfelder und eine passgenaue Politikberatung weiter zu entwickeln.

Zur Strategie der Klimaforscher zählt unter anderem der Ausbau von Klimabeobachtungssystemen, aber auch eine nationale Modellierungsstrategie, um Defizite der Klimamodelle zu verringern und vor allem regionale Klimavorhersagen sicherer zu machen. Insgesamt hatten mehr als 80 Wissenschaftler an dem Positionspapier mitgearbeitet, das einen Konsens der führenden Klimaforscher und Klimafolgenforscher darstellt.

Siehe auch: Presseinformation des DKK


le, 10.06.2015