Elektrochemie: "Wunderstoff" Graphen für Batterien überbewertet

Forscher des Helmholtz-Instituts Ulm (HIU), dessen Gründer und Träger das KIT ist, nahmen nun eine kritische Bestandsaufnahme der bisherigen Forschungsliteratur zu dem Thema Graphen für Batterien vor.

Seit seiner Entdeckung vor 10 Jahren gilt das Material Graphen als eine Art Wunderstoff. Die kritische Bestandsaufnahme der bisherigen Forschungsliteratur zu dem Thema Graphen für Batterien aber zeigte, ein hoher Anteil der Publikation überbewertet das Leistungspotential von Graphen.

Ausgangspunkt war der experimentelle Vergleich mit Grafit, dem nach jetzigem Forschungsstand besten Material für die negative Elektrode einer Lithium-Ionen-Batterie. Da sich nur punktuell Verbesserung ergab, starteten sie ihre umfassende Literaturrecherche. „Ein hoher Anteil der Publikationen zur Verwendung von Graphen in elektrochemischen Energiespeichern überbewertet das Leistungspotenzial von Graphen“, erklärt Stefano Passerini, Leiter der Forschungsgruppe „Elektrochemie der Batterien“ am HIU.

Trotz der enormen Menge an Forschungsdaten, sei bislang nicht klar, ob Graphen wirklich das Potenzial habe, viele Bereiche unseres Lebens zu revolutionieren. „Die Hauptaufgabe für die Zukunft ist, die Lücke zwischen Laborforschung und praktischer Anwendung zu schließen“, stellt Passerini fest.

Zur Veröffentlichung bei nature materials.


lk, 27.02.2015