Bessere Wasserversorgung in Karstgebieten

Über mehrere Jahre haben KIT-Wissenschaftler im Projekt „Integriertes Wasserressourcen-Management“ (IWRM) auf der Insel Java einfache Technologien entwickelt, Wasser zu fördern und zu verteilen.
Die Zeichnung auf dem Container der Pilotanlage erklärt Anwohnern die darin ablaufende Abwasserbehandlung.

Nun haben sie auch Lösungen zur Wasseraufbereitung, Qualitätssicherung und Abwasserbehandlung umgesetzt. Die neuen Technologien und Konzepte dienen auch als Modell für andere Karstregionen.

Im vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Verbundprojekt IWRM Indonesien haben Wasserbau-Experten vom KIT ein unterirdisches Höhlenkraftwerk gebaut. Dabei ist es ihnen erstmals gelungen, eine Karsthöhle vollständig mit Wasser einzustauen. Das fertige Höhlenkraftwerk haben sie 2010 an die indonesischen Behörden übergeben. Die Anlage ermöglicht es, 80.000 Menschen mit Wasser zu versorgen.

Sauberes Leitungswasser dank neuer Pilotanlage

Damit das Wasser über das Verteilungsnetz sauber zu den Haushalten gelangt, entwickelte ein Team um die Mikrobiologin Ursula Obst, die das Teilprojekt zur Wasseraufbereitung und Wassergütesicherung leitet, Methoden für die zentrale, halbzentrale und lokale Aufbereitung: Das Wasser aus der Höhle wird zunächst mit Sand gefiltert, damit Trübstoffe gar nicht erst in das Verteilungsnetz gelangen.

Im nächsten Schritt geht es darum, Bakterien im Leitungswasser zu reduzieren. Hierfür haben die KIT-Wissenschaftler am Krankenhaus des Stadtgebiets Wonosari eine Pilotanlage aufgebaut. Dort bekämpfen sie die Bakterien im Wasser unter anderem mit UV-Strahlen und der Beigabe von Chlor oder filtern sie mit keramischen Membranen heraus. Diese Verfahren benötigen jedoch Starkstrom und eignen sich deshalb vor allem für städtische Einrichtungen wie Schulen und Krankenhäuser.

Projekt läuft noch bis November 2014

Offizieller Abschluss des 2002 gestarteten IWRM-Projekts ist im November 2014. Der Projektleiter ist Franz Nestmann vom Institut für Wasser und Gewässerentwicklung (IWG) des KIT. In dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Vorhaben arbeiteten deutsche und indonesische Partner aus Universitäten, Forschungseinrichtungen, Industrie und Behörden in 19 Teilprojekten zusammen, um die Entwicklung der Modellregion Gunung Kidul und die Lebensqualität ihrer Bewohner zu verbessern. Vom KIT waren insgesamt 34 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beteiligt.


Mehr Informationen zu dem Projekt in der Pressemitteilung



ltv, 30.09.2014