Erster Karlsruher Workshop "Folgenutzung von Deponien"

Die Nutzung ehemaliger Deponieflächen stellt Kommunen wie Technologieanbieter vor besondere Herausforderungen. Ein Workshop in Kooperation des KIT mit dem Ingenieurbüro Roth & Partner sowie der Stadt Karlsruhe erörtete die Problematik.

Die Folgenutzung der Flächen von Deponien stellt eine Herausforderung dar, der sich zukünftig immer mehr Gebietskörperschaften stellen müssen. Daraus entstand die Idee, mit Nutzern von Deponien und Anbietern von innovativen Technologien ein Fachgespräch zum Thema der Folgenutzung von Deponien anzubieten. 30 Teilnehmende von Kommunen und Technologieanbieter kamen so Ende Mai auf dem Karlsruher Windmühlenberg zusammen. Schwerpunkte waren das Thema Biomasse sowie die Energiegewinnung aus regenerativen Quellen, insbesondere Photovoltaik und Kleinwindkraftanlagen.

Johann Roth, Ingenieurbüro Roth & Partner, begrüßte die Teilnehmer mit einem Zitat aus "Zeitgemäße Deponietechnik 2012": "Der Weg von der Beseitigung über die Verwertung zur Rohstoffwirtschaft zeichnet die Entwicklung, die heute moderne Entsorgungsunternehmen gehen müssen."

Die Deponie ist ein technisches Bauwerk und eignet sich als gestörter Standort im Rahmen einer Folgenutzung unter anderem für die unterschiedliche Methoden der Regenerativen Energiegewinnung. Rainer Schuhmann, Leiter des Kompetenzzentrums für Materialfeuchte (CMM) am KIT, berichtete am Beispiel der Deponieüberwachung (Kontrolle von Oberflächenabdichtungen) und der Phosphorrückgewinnung aus Abwasser über innovative Kooperationen in den Fachbereichen Hochfrequenzelektrotechnik und Umwelttechnologie des CMM.

Klaus Stapf, Umwelt-Bürgermeister der Stadt Karlsruhe, wünschte sich, dass "der Workshop Kultur würde, um so Neuerungen voranzutreiben" und verwies auf den Vorzeigestandort Energieberg, der mit drei Windenergieanlagen der Windmühlenberg-Windkraftanlagen Verwaltungs-GmbH und von den Stadtwerken Karlsruhe mit einer Photovoltaik-Anlage für die Gewinnung Regenerativer Energien genutzt wird.

Veranstalter und Teilnehmer waren sich einig, dass diese gelungene Veranstaltung eine sinnvolle Plattform zum Informationsaustausch darstellt. Ein zweites Fachgespräch ist für das nächste Jahr in Freiburg vorgesehen.


del, 21.06.2012