Virtueller Flug durch Karlsruhe

Frei fliegen und die Stadt aus einer anderen Perspektive erleben – das können Besucher der Ausstellung "CAR CULTURE. Medien der Mobilität" im ZKM erleben.

Berührungslos, nur mit Gesten können sie ein Modell der Stadt Karlsruhe auf einem Monitor steuern. Das Exponat haben das Liegenschaftsamt der Stadt Karlsruhe und das Engineering Mathematics and Computing Lab (EMCL) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) gemeinsam gestaltet.

Schon seit 2005 befasst sich das Liegenschaftsamt Karlsruhe mit den Möglichkeiten und Anwendungen eines digitalen 3D-Stadtmodells und hat dafür Gebäude, Straßen, Bäume und Stadtmobiliar in verschiedenen Detailstufen erfasst. Die daraus entstandenen virtuellen Modelle sind aber nicht nur in Filmen oder auf Google Earth schön anzusehen, sondern unterstützten zahlreiche Planungen und waren in vielen Projekten eine wichtige Entscheidungsgrundlage.

So hat die Stadt Karlsruhe damit Lärmschutzwände geeignet positioniert, den Platz der Grundrechte entwickelt, das Tullabad in 3D dargestellt und für den Karlsruher Zoo die Sonneneinstrahlung für das Flamingo-Gehege untersucht.

Die berührungslose Steuerung des Modells ermöglicht der 3D-Sensor einer Spielekonsole, die Personen vor dem Exponat räumlich erfasst. "Die berührungslose Interaktion ist aber kein Spielzeug, sondern hat große Vorteile bei der Interaktion mit räumlichen Inhalten, zum Beispiel im medizinischen Bereich", erklärt Dr. Sebastian Ritterbusch vom EMCL: "Am Operationstisch bedeutet jede Berührung eine mögliche Kontamination."

Die Erfahrungen der Mathematiker aus dem medizinischen Bereich brachten sie in das dreidimensionale Stadtmodell des Liegenschaftsamts ein.

Die Ausstellung "CAR CULTURE. Medien der Mobilität" im Medienmuseum des ZKM ist noch bis 29. Januar 2012 zu sehen.


Aleksandra Wagner, 15.12.2011