Brecht-Forscher aus Korea zu Gast am KIT

An der Arbeitsstelle Bertolt Brecht (ABB) des KIT weilt derzeit Seung-Jin Lee, Professor an der Iksan-Wonkwang-University in Südkorea.

Lee, der in Karlsruhe über die Lyrik von Brecht promovierte, hat sich um die Vermittlung von dessen Werk in seinem Land verdient gemacht. Er erforscht nun an der ABB mit einem Stipendium der Korea Research Foundation die in Korea noch wenig bekannte Prosa Brechts, um sie anschließend seinen Landsleuten nahezubringen.

"Brecht spielte während der Demokratisierungsphase vor 1988 in Südkorea eine kaum zu überschätzende Rolle", sagt Jan Knopf, Professor am Institut für Literaturwissenschaft am KIT und Leiter der ABB. Diese diente als Vorbild für ein Brecht-Zentrum Korea, als dessen Beirat Jan Knopf fungiert. Ebenso ist Knopf Gründungsmitglied der Koreanischen Brecht-Gesellschaft. Knopf arbeitet seit 20 Jahren eng mit koreanischen Forschern und inzwischen auch mit Künstlern zusammen, unter anderem mit der bekannten Theatergruppe Street Theatre Troup (STT).

Dieses Jahr richteten die STT, das Brecht-Zentrum Korea, das Goethe-Institut Seoul und die ABB Karlsruhe ein mehrmonatiges Brecht-Müller-Festival in Seoul mit einer wissenschaftlichen Konferenz an der Seoul-National-University aus.


Sibylle Orgeldinger, 11.08.2011