Nun ist es soweit: bioliq® feiert Richtfest!

bioliq®-Pilotanlage am Campus Nord des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) kurz vor Fertigstellung - Richtfest am 18. Mai
bioliq® auf dem Weg zum Endprodukt: Rohbau und Stahlkonstruktion umfasst die fast fertig ausgebauten Verfahrensstufen II bis IV auf dem Weg zur Fertigstellung der Anlage (Foto: Roland Fritz, KIT)
In diesem turmähnlichen Gebäude wird der Flugstromvergaser zur Herstellung von Synthesegas seinen Platz finden (Foto: Roland Fritz, KIT)

Am 18. Mai 2011 feiert das KIT mit bioliq© und ausgesuchten Gästen, Vertretern des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, des Landes Baden-Württemberg und der beteiligten Industriepartner Richtfest für die restlichen Prozessstufen der Pilotanlage. Die am KIT entwickelte Technologie ermöglicht die Herstellung hochwertiger und motorenverträglicher Designerkraftstoffe für Diesel- und Ottomotoren aus biogenen, trockenen Reststoffen (z. B. Stroh). Schon im kommenden Jahr wird die Anlage ihren ersten Betrieb aufnehmen können.

Die Errichtung der bioliq®-Pilotanlage wird insgesamt knapp 60 Millionen Euro kosten. Bund und Land fördern den Aufbau mit etwa 26 Millionen Euro. Die Kooperationspartner aus der Industrie tragen etwa 20 Prozent der Investitionskosten. Kooperationspartner für die einzelnen bioliq-Prozessstufen sind die Lurgi GmbH, Frankfurt/Main, die MUT Advanced Heating GmbH für die Gasreinigung und das Unternehmen Chemieanlagenbau Chemnitz GmbH.

Der gesamte bioliq®-Prozess besteht aus vier wesentlichen Schritten: Die erste Stufe des Verfahrens dient zunächst der Energieverdichtung, da die trockene Restbiomasse räumlich weit verteilt anfällt und einen niedrigen Energiegehalt hat. In dezentralen Anlagen werden Stroh und andere trockene, biogene Reststoffe durch Schnellpyrolyse in ein energiereiches Zwischenprodukt aus Koks und Öl umgewandelt. Dieser sogenannte bioliqSynCrude® enthält etwa 90 Prozent der in der Biomasse gespeicherten Energie - seine Energiedichte ist mehr als zehnmal so hoch wie die der Ausgangsstoffe.

Der erste Prozessschritt, die Schnell-Pyrolyse, ist bereits als Pilotanlage realisiert; diese ist seit 2009 auf dem Campus Nord des KIT in Betrieb.


Christina Ceccarelli, 17.05.2011