Brahms und Wagner im Reich der Mitte

80 Musiker aus Sinfonie- und Kammerorchester des KIT reisen nach China
Foto: Christoph Lübbe
Foto: Christoph Lübbe

Drei Konzerte gaben Dirigent Dieter Köhnlein und sein Orchester Mitte Oktober in China; davon zwei in Hangzhou und eines in der westchinesischen Hafenstadt Ningbo. Dabei hatte jedes dieser Konzerte seine Besonderheit: Der Ankündigung auf der Plakatwand nach hätte im Auditorium der Zhejiang-Universität eben so gut eines der deutschen Spitzenorchester gastieren können. An der Hangzhou-Universität standen die Besucher bereits eine Stunde vor Konzertbeginn Schlange, um an Karten zu kommen. Und wie eine Rockband wurden die Musiker in der Sportarena der Technischen Universität von Ningbo gefeiert.

Im Reisegepäck hatten die Musiker vorrangig deutsche Musik: Die zweite Sinfonie von Johannes Brahms und – passend zum Wagner-Jahr – die Ouvertüre zur Oper "Der fliegende Holländer" von Richard Wagner. Außerdem mit auf Reisen war der französische Cellist Romain Garioud, der bereits in Karlsruhe mit dem Kammerorchester des KIT musizierte. Er ist der Solist im ersten Cello-Konzert von Dimitrij Schostakowitsch.

Entstanden war die Idee zu der China-Reise bei einem Ausflug des Orchesters. Ein Orchestermitglied stellte den Kontakt zum Vorstand der Deutschen China-Gesellschaft e.V. her, und schon bald konnten die Vorbereitungen für die Reise beginnen. Gleichzeitig wurde auch ein Austausch angeregt mit dem Wenquin-Orchester der Zhejiang-Universität, das im nächsten Jahr zu einem Gegenbesuch nach Karlsruhe kommen wird.

Eine Generalprobe gab es bereits in Hangzhou: Zum Ungarischen Tanz Nr. 5 von Johannes Brahms machte jeweils ein deutscher Streicher am Pult Platz für einen chinesischen Musiker. Die beiden Orchester musizierten gemeinsam, und das Publikum war völlig aus dem Häuschen. Für Dieter Köhnlein ist schon jetzt eines klar: China findet er aufregend gut, die Entscheidung für diese Reise war eine gute Entscheidung.


Nicole Dantrimont, 22.10.2013