Lenken mit dem richtigen Dreh

Das Förderprojekt „Energieoptimale, intelligente Lenkkraftunterstützung für elektrische Fahrzeuge (e²-Lenk)“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) widmet sich einem neuartigen Konzept der Lenkkraftunterstützung.
Mit dem Demonstrator im Modellmaßstab werden neue Antriebs- und Lenkkonzepte für Elektroautos am KIT getestet (Foto: Markus Breig, KIT).
Durch eine geeignete Radaufhängung und geschickte Ansteuerung lässt sich eine Lenk-kraftunterstützung für Elektroautos realisieren (Bild KIT/M.Frey).

Bei konventionellen Fahrzeugen beschleunigt der Verbrennungsmotor nicht nur den Wagen, sondern versorgt auch die Hilfssysteme an Bord mit Energie; etwa die Lenkkraftunterstützung, die dem Fahrer viel Mühe am Lenkrad abnimmt. Bei Elektrofahrzeugen kommt diese Energie aus der Batterie und reduziert dadurch auch die Reichweite.

e²-Lenk: größere Reichweite für das Elektroauto

Im Forschungsprojekt der beiden Partner Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und Schaeffler wird durch geschickte Regelung der Antriebsmomente der einzelnen Räder die Lenkung energieeffizient unterstützt. „Die neuartige Lenkkraftunterstützung würde mit weniger Systemkomponenten im Elektrofahrzeug auskommen, Gewicht und Energie im Elektrofahrzug könnten dadurch eingespart werden“, erklären die Projektleiter Dr. Marcel Mayer, Schaeffler, und Dr. Michael Frey, KIT. „Dadurch würde ein Elektroauto natürlich günstiger und hätte eine größere Reichweite.“

Die Grundidee des Projekts e²-Lenk ist einfach: Statt wie im Verbrennungswagen alle Räder mit der gleichen Antriebskraft zu versorgen, sollen im Elektroauto Elektromotoren die Räder individuell antreiben. Wenn die Räder auf der linken Seite mehr Antriebsmoment auf die Straße übertragen als auf der rechten Seite, ergibt sich bereits eine Beschleunigung des Wagens in eine Rechtskurve, ohne die Vorderräder einzuschlagen oder zusätzlich Energie für das Lenken aufzubringen.

BMBF fördert Projekt über eine Laufzeit von drei Jahren

Das Projekt wird vom BMBF über eine Laufzeit von drei Jahren mit rund 0,6 Mio. Euro gefördert, das Projekt startete zum Januar 2015. Im Rahmen des Vorhabens werden Funktionsdemonstratoren aufgebaut, mit denen die Konzepte dann experimentell validiert und optimiert werden.

Schaeffler und das KIT sind Partner des Spitzenclusters Elektromobilität Süd-West (ESW), der über 80 Akteure aus Wirtschaft und Wissenschaft in der Region Karlsruhe – Mannheim – Stuttgart – Ulm verbindet. Die Clusterstrategie des Clusters ESW erzielt durch neue Kooperationsformen und Denkansätze eine intensive regionale Zusammenarbeit im Bereich der Elektromobilität. Dadurch sollen Wissen aufgebaut, verstetigt und schließlich Vorteile im internationalen Wettbewerb erzielt werden.

Weitere Informationen zu e²-Lenk in der Pressemitteilung

kes, 30.03.2015