Exzellenzuniversität

Am KIT leben wir wie in keiner anderen Institution im deutschen Wissenschaftssystem die Integration von universitärer und außeruniversitärer Forschung. „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ steht für exzellente Forschung, ausgezeichnete Lehre und zukunftsweisende Innovation. Als eine von elf  „Exzellenzuniversitäten“ in Deutschland stärken wir unsere Spitzenforschung von der Grundlagenforschung bis zur Anwendung, pflegen einen intensiven Austausch mit der Gesellschaft und bieten Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern verlässliche Karrierewege.

Der erfolgreiche Antrag des KIT steht unter dem Leitmotiv „Living the Change“. Dieses zielt zunächst auf den gesellschaftlichen Wandel, den das KIT durch exzellente Leistungen in Forschung, Lehre und Innovation im engen Austausch mit der Gesellschaft mitgestalten möchte. Darüber hinaus adressiert „Living the Change“ auch einen Kulturwandel der ganzen Institution, um dynamischer auf Veränderungen von innen und außen zu reagieren und die institutionelle Erneuerungsfähigkeit zu erhalten. Dieser Kulturwandel soll gerade auch im Hinblick auf Chancengleichheit und -gerechtigkeit sowie Diversität vorangebracht werden. Um ihn deutlich zu beschleunigen, sind in den nächsten zehn Jahren 100 neue Professuren geplant.

In diesem Rahmen verfolgt die Exzellenzstrategie des KIT die folgenden vier Ziele:

  • Leistungsfähigkeit und Agilität in der Spitzenforschung erhöhen
  • Bewusstsein für Verantwortung ausprägen
  • Attraktivität für den exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchs steigern
  • Institutionellen Kulturwandel auf Basis der Dachstrategie KIT 2025 fördern

Diese Ziele werden in den drei Maßnahmenpaketen „Stärken der Spitzenforschung", „Förderung der Forschung durch den Austausch mit der Gesellschaft" und „Anbieten verlässlicher Karrierewege für den wissenschaftlichen Nachwuchs" mit unterschiedlichen Vorhaben adressiert.

 

Stärken der Spitzenforschung

Das Stärken der Spitzenforschung (Maßnahmenpaket A: Strengthening Excellent Research) zielt darauf ab, deren Leistungsfähigkeit und Agilität in der gesamten Bandbreite weiter zu erhöhen. Dabei geht es auch darum, angesichts der Herausforderungen der Gesellschaft weitere Forschungsfelder zu identifizieren und weiterzuentwickeln. So befördert das KIT im internen Wettbewerb hochinnovative Projekte im Grenz- und Übergangsbereich der Disziplinen, die wissenschaftliche Durchbrüche erwarten lassen. Die bestehenden Mechanismen der Vergabe von Anschubmitteln sollen zudem zu einem umfassenderen Format ausgeweitet werden, das es erlaubt, gezielt Freiräume in der Wissenschaft auszubauen und die Rahmenbedingungen für eine Entfaltung zukunftsweisender Forschungsfelder zu großen Forschungsverbünden zu verbessern. Darüber hinaus will das KIT zur Rekrutierung herausragender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Leuchttum-Professuren im Geist des visionären Karlsruher Forschers Otto Lehmann einrichten und diese beim Erlangen einer Alexander-von-Humboldt-Professur unterstützen.  

Ergänzend zu diesen Maßnahmen ist geplant,

  • die Leistungsfähigkeit der KIT-Zentren zu erhöhen,
  • die Zusammenarbeit mit den strategischen Partneruniversitäten Heidelberg (HeiKA), Ulm (CELEST) und den Partnern im Eucor-Verbund (Universitäten Freiburg, Basel, Strasbourg, Haute-Alsace) zu intensivieren,
  • internationale Spitzenforscherinnen und –forscher für einen Gastaufenthalt am KIT zu gewinnen,
  • und schließlich das Forschungsdatenmanagement am KIT auszubauen.

Förderung der Forschung durch den Austausch mit der Gesellschaft

Die Forschung durch den Austausch mit der Gesellschaft zu fördern (Maßnahmenpaket B: Promoting Research by Interaction with Society), hat herausragende Bedeutung für das KIT. Ziel ist, das KIT noch stärker als eine in der Gesellschaft verwurzelte Forschungsuniversität zu etablieren. Als erfolgreiches Format wird das KIT Reallabore weiter ausbauen, unter anderem zum Autonomen Fahren. Reallabore sind Orte, an denen Forscherinnen und Forscher neue Technologien – in einer realen Umgebung – gemeinsam mit Stakeholdern, Bürgerinnen und Bürgern erforschen und erproben, um wissenschaftlich exzellente, zukunftsfähige Lösungen zu entwickeln. Zusammen mit den bereits bestehenden Reallaboren wie dem Quartier Zukunft in der Karlsruher Oststadt schaffen sie ideale Voraussetzungen für eine zukunftsgerichtete Vorsorgeforschung.

Zu den Themen dieser Reallabore – und den damit verbundenen gesellschaftlichen Bedarfen – ist eine KIT Science Week geplant, die alle zwei Jahre stattfinden soll. Sie bündelt eine wissenschaftliche Konferenz mit Spitzenforscherinnen und -forschern und dialogische Formate zum intensiven Austausch mit Bürgerinnen und Bürgern sowie weitere Veranstaltungen der Öffentlichen Wissenschaft in Zusammenarbeit mit der Stadt und weiteren regionalen Akteuren. Ziel ist es auch, Impulse aus der Gesellschaft durch den Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern aufzunehmen. Diese Impulse fließen auch in das Agenda-Setting des KIT ein.

Die Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt in Forschung, Lehre und Innovation steht darüber hinaus im Fokus der geplanten KIT Academy for Responsible Research, Teaching, and Innovation (ARRTI). Sie hat zum Ziel, Studierende und Forschende zu einem reflektierten und technikethischen Umgang mit wissenschaftlichem Fortschritt zu befähigen.

Reallabor Quartier Zukunft Karlsruhe
Reallabore
Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler am KATRIN-Experiment
Ein wichtiger Karriereschritt ist die Leitung einer Nachwuchsgruppe.

Verlässliche Karrierewege für den wissenschaftlichen Nachwuchs

Weiteres Kernelement des erfolgreichen Antrags sind verlässliche Karrierewege für den wissenschaftlichen Nachwuchs (Maßnahmenpaket C: Providing Reliable Academic Careers), die unter anderem durch das Etablieren eines universitätsweiten Tenure-Track-Systems erreicht werden. Auch möchte das KIT exzellente Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler bereits in einer frühen Phase ihrer Karriere gewinnen und ihnen mit einem flankierenden überfachlichen Qualifikations- und Unterstützungsprogramm nicht nur Orientierung am KIT, sondern auch Hilfe bei der Karriereplanung und der Einwerbung einer eigenen Nachwuchsgruppe bieten. Um bereits im Studium die Attraktivität einer erfolgreichen wissenschaftlichen Laufbahn aufzuzeigen, erweitert das KIT zudem das Angebot zur forschungsorientierten Lehre an einigen seiner hochspannenden Forschungsinfrastrukturen.