Freudenberg-Preis für KIT-Forscherin

Gebürtige Italienerin als erste Frau ausgezeichnet

Drei Jahre hat sie an ihrer Promotion gearbeitet und viel Zeit investiert, doch am Ende hat sich die Mühe für Dr. Elena Pancera gelohnt. Heute wird die gebürtige Italienerin vom Institut für Hochfrequenztechnik und Elektronik (IHE) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit dem alle zwei Jahre vergebenen Carl-Freudenberg-Preis ausgezeichnet. „Für mich ist dieser Preis etwas ganz Besonderes und eine große Ehre. Schon immer wurden dadurch Arbeiten von Wissenschaftlern honoriert, die etwas ganz Besonders geleistet haben. Dies unterstreicht die Bedeutung meiner Arbeit und gibt mir die notwendige Unterstützung weiter zu forschen“, erklärt die in Verona geborene 28-Jährige. Das Hauptthema ihrer Forschung war und ist die Ultra-Breitbandtechnologie (Englisch: Ultra-Wideband UWB): Komponenten (zum Beispiel Filter und Antennen) sowie die Analyse ultra-breitbandiger Systeme.

 

Drahtlose Datenübertragung ist zu einem festen Bestandteil unseres Alltags geworden. Den Begriff Hightech-Technologie verwenden nur noch wenige. Mobile Internetnutzung, Navigation im Auto oder ein drahtloses Headset sind selbstverständlich. Von der Öffentlichkeit unbeachtet, ist der technologische Anspruch von Jahr zu Jahr deutlich gestiegen. Und noch unauffälliger ist der tägliche Fortschritt in Bezug auf die Datenrate und Zuverlässigkeit. HDTV im heimischen Wohnzimmer gilt als selbstverständlich. Dass dazu aber drahtlose Übertragungswege mit Datenraten von mehr als einem Gigabit pro Sekunde notwendig sind, wird häufig übersehen. Doch dank Ultra-Breitbandtechnologie lassen sich diese Grenzen immer weiter verschieben. Bislang wurde versucht, die Technik mit klassischen Methoden der Frequenzbereichsanalyse weiter zu entwickeln, doch Wissenschaftler stießen an Grenzen. In ihrer Doktorarbeit mit dem Titel „Strategies for Time Domain Characterization of UWB Components and Systems“ entwickelte Dr. Elena Pancera Methoden zur Zeitbereichsanalyse und wandte diese erfolgreich auf einzelne UWB-Komponenten wie Filter und Antennen an. Schon heute nutzen zahlreiche Firmen die UWB-Technik zur Übertragung von Videodaten oder ähnlichen Zwecken. Sie alle werden von den aktuellen Forschungsergebnissen profitieren.