Mehrkernprozessoren für Mobilität und Industrie 4.0

ARAMiS II erhöht Sicherheit, Effizienz und Komfort durch Einsatz von Multicore-Technologien in Fahrzeugen, Flugzeugen und Produktionsanlagen – BMBF fördert Projekt mit 15 Millionen Euro
Auftritt von ARAMiS (rechts) auf der CeBIT 2016 am Messestand des BMBF und Demonstrator eines Steuergeräts aus ARAMiS (links). (Foto: Georg Hofstetter)
Das Kick-off-Treffen zu ARAMiS II fand Anfang Dezember am KIT statt. (Foto: Markus Breig/KIT)

Sicherheitskritische Anwendungen in Automobilität, Luftfahrt und Industrie 4.0 bedürfen künftig deutlich steigender digitaler Rechenleistung. Diese lässt sich über Multicore-Technologien bereitstellen. Anhand von Demonstratoren zeigte das am KIT koordinierte Projekt ARAMiS, dass Mehrkernprozessoren sich grundsätzlich für sicherheitskritische Anwendungen eignen. Daran anknüpfend startete nun am KIT das Projekt ARAMiS II mit dem Ziel, Entwicklungsprozesse, Entwicklungswerkzeuge und Plattformen für den effizienten Einsatz industriell verfügbarer Multicore-Architekturen zu erforschen und zu optimieren.

Der Bedarf an digitaler Rechenleistung steigt enorm, unter anderem durch hochautomatisierte Fahrzeuge und echtzeitfähig vernetzte Maschinen, aber auch durch die zunehmende Integration und Interaktion mit anderen Produkten und Services. Durch den Einsatz von Multicore-Technologien lässt sich die Rechenleistung eingebetteter Systeme in Fahrzeugen, Flugzeugen oder Industrieanlagen deutlich erhöhen. Multicore-Prozessoren haben mehrere – zukünftig sehr viele – Prozessorkerne, die parallel arbeiten müssen, was die Rechengeschwindigkeit erheblich erhöht. In vielen Anwendungen wie PCs, Tablets und Smartphones werden sie inzwischen erfolgreich eingesetzt. Sicherheitskritische Anwendungen in Mobilität und Industrie stellen jedoch zusätzliche komplexe Anforderungen.

Im Projekt ARAMiS hat das KIT mit zahlreichen Partnern aus Forschung und Industrie erfolgreich demonstriert, dass sich Multicore-Technologien grundsätzlich in sicherheitskritischen Anwendungen einsetzen und integrieren lassen. Darauf aufbauend wird ARAMiS II die effizienten Entwicklungsprozesse, vor allem aber die systematische Werkzeugkette und die industriellen Plattformen mit den erforderlichen Methoden, für den zuverlässigen Einsatz von Multicore-Architekturen erforschen, weiterentwickeln und optimieren. Demonstratoren in den betrachteten Domänen Automobilbau, Luftfahrt und Industrieautomatisierung werden die Anwendbarkeit der entwickelten Konzepte und Methoden domänenübergreifend verfügbar nachweisen.

Das Konsortium von ARAMiS II besteht aus 33 Partnern – renommierten Forschungseinrichtungen sowie führenden Herstellern aus dem Automobil- und Flugzeugbau und dem Industriesektor, Zulieferern, Software- und Toolherstellern. So gehören unter anderem Continental – als Industriesprecher in ARAMiS II –, Audi, Bosch, Airbus und Siemens zu den Industriepartnern. Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt; das Projektvolumen beträgt insgesamt mehr als 26 Millionen Euro. Gefördert wird ARAMiS II vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit rund 15 Millionen Euro.

Weitere Informationen in der Pressemitteilung 170/2016.


or, 07.12.2016