Pilzforschung mit Potenzial

Das KIT koordiniert die Arbeit einer deutsch-mexikanischen DFG-Forschergruppe, die molekulare Mechanismen in Pilzzellen untersucht. Das Projekt hat eine langfristige Bedeutung für Landwirtschaft, Medizin und Biotechnik.

Die Polarität von Zellen, also deren unterschiedliche Ausgestaltung auf verschiedenen Seiten, ist ein Grundprinzip für Wachstum und Differenzierung von Organismen. Mit Pilzen, deren Wachstum wesentlich auf Zellpolarität beruht, beschäftigt sich die nächsten drei Jahre eine 13 Laboratorien umfassende deutsch-mexikanische Forschergruppe. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und ihre mexikanische Partnerorganisation CONACYT finanzieren das Projekt, das Mikrobiologen des KIT mit Kollegen des mexikanischen Forschungszentrums CICESE koordinieren. „Wir bündeln die Forschungsaktivitäten beider Länder, um das fundamentale Verständnis molekularer Prozesse des polaren Wachstums voranzutreiben“, sagt Projekt-Koordinator Professor Reinhard Fischer vom Institut für Angewandte Biowissenschaften des KIT. Neben Fortschritten in der Grundlagenforschung verspricht er sich langfristig auch praktische Anwendungen zur Bekämpfung von Infektionen von Nutzpflanzen durch pathogene (krankheitserregende) Pilze oder die Entwicklung von neuen Medikamenten gegen Pilzinfektionen.