Presseinformation 011/2016

Ingenieurin des KIT zur Förderung im Wrangell-Habilitationsprogramm ausgewählt

Dr. Katrin Schulz erforscht Verformungsvorgänge in metallischen Werkstoffen
Dr. Katrin Schulz leitet am KIT die Gruppe „Kontinuumsformulierung versetzungsba-sierter Kristallplastizität” (Foto: Tanja Meißner, KIT)
Dr. Katrin Schulz leitet am KIT die Gruppe „Kontinuumsformulierung versetzungsbasierter Kristallplastizität” (Foto: Tanja Meißner, KIT)

Dr. Katrin Schulz vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist für das Margarete von Wrangell-Habilitationsprogramm ausgewählt worden. Über das Programm fördert das Land Baden-Württemberg herausragende Forscherinnen auf dem Weg zur Professur. Die Ingenieurin und Materialwissenschaftlerin Katrin Schulz arbeitet an der Modellierung plastischer Verformungen in metallischen Werkstoffen auf der Mikroskala. Verformungen größenabhängig vorherzusagen ist wichtig, um beispielsweise metallische Mikrostrukturen für spezielle Anwendungen maßzuschneidern.

 

Bei der Entwicklung neuer Werkstoffe und der Auslegung von Bauteilen ist es wesentlich zu wissen, wie und unter welchen Bedingungen sich eine Struktur verformt. Dr. Katrin Schulz befasst sich am Institut für Angewandte Materialien – Computational Materials Science (IAM-CMS) des KIT mit computergestützten Modellen, die Verformungen zuverlässig vorhersagen. Dabei geht es vor allem um plastische, das heißt dauerhafte Verformungen. Katrin Schulz leitet die Gruppe „Kontinuumsformulierung versetzungsbasierter Kristallplastizität”, die an der Modellierung plastischer Vorgänge in metallischen Werkstoffen auf der Mikroskala arbeitet.

 

Im Mikrometerbereich besitzen viele Materialien überraschende Eigenschaften, die sich in speziellen Anwendungen als nützlich erweisen können, beispielsweise hohe Festigkeit und Dauerhaftigkeit. Inzwischen können Materialwissenschaftler klar definierte metallische Mikrostrukturen für bestimmte Anwendungen maßschneidern. Das Deformationsverhalten größenabhängig abzubilden, ist dafür unerlässlich.

 

 

Metalle sind aus regelmäßig angeordneten Atomen aufgebaut, die ein Kristallgitter bilden. Plastisch verformbar werden sie durch bestimmte Kristallbaufehler, sogenannte Versetzungen. Diese lassen sich durch das Material bewegen, bis eine bestimmte Form erreicht ist. Entscheidend für die Bewegung einer Versetzung ist der lokale Spannungszustand, der von der äußeren Belastung sowie den Spannungsfeldern anderer Versetzungen abhängt. Auch Korngrenzen oder Einschlüsse können Verformungen behindern.

 

Gemeinsam mit der DFG-Forschergruppe „Dislocation Based Plasticity“ unter Leitung von Professor Peter Gumbsch, Inhaber des Lehrstuhls Werkstoffmechanik am IAM-CMS des KIT, beschäftigt sich die Gruppe von Dr. Katrin Schulz mit Wechselwirkungen zwischen Versetzungen, Korngrenzen und anderen Erscheinungen. Bei der Simulation von Mikrostrukturen setzt sie die von der DFG-Forschergruppe entwickelte Theorie „Continuum Dislocation Dynamics“ (CDD) ein, die Metalle als Kontinuum betrachtet, zugleich aber Informationen über Versetzungen einbezieht und damit eine größenabhängige Vorhersage von Deformationen erlaubt.

 

Über das Margarete von Wrangell-Habilitationsprogramm

Das Margarete von Wrangell-Programm zielt darauf, qualifizierte Wissenschaftlerinnen zur Habilitation zu ermutigen und sie dabei zu unterstützen. Die Förderung erfolgt über Mittel für Stellen; die Förderdauer beträgt bis fünf Jahre. Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK) des Landes Baden-Württemberg finanziert die Stelle der Wissenschaftlerin für drei Jahre, die jeweilige Hochschule anschließend bis zwei Jahre. Neben ihrer Forschungstätigkeit halten die Geförderten vier Stunden Lehrveranstaltungen in der Woche.

 

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 9 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 300 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

or, 25.01.2016
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