Presseinformation 060/2010

Die Ko-Evolution von Wissenschaft und Gesellschaft

Helga Nowotny spricht am KIT über die Vision einer „Demokratisierung der Forschung“
Professorin Helga Nowotny (Bild: privat)
Professorin Helga Nowotny (Bild: privat)

Wie verändert sich die Wissenschaft im Wandel der Gesellschaft? Professorin Helga Nowotny, Präsidentin des Europäischen Forschungsrates geht dieser Frage am Dienstag, 18. Mai 2010 um 18.00 Uhr in der Jean Monnet Keynote Lecture auf den Grund. Veranstalter ist das ZAK | Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale am KIT in Kooperation mit der Karlsruher Universitätsgesellschaft und der Heinrich-Hertz-Gesellschaft. Der Eintritt zum Vortrag (NTI-Hörsaal, KIT-Campus Süd, Geb. 30.10, Engesserstraße 5) ist frei.

Am Beispiel von Charles Darwin und Craig Venter zeigt Nowotny die Ko-Evolution von Wissenschaft und Gesellschaft und deren gegenseitige Beeinflussung auf. Mit dem gesellschaftlichen Wandel verändern sich nicht nur die Organisationsformen und die Finanzierungsmodelle der Wissenschaft, sondern auch ihre epistemischen Grundlagen und ihr Erscheinungsbild. Das Pendant zum politischen Ziel einer wissensbasierten Innovationsgesellschaft, so Nowotny, sei die "Demokratisierung der Wissenschaft". Entsprechen diese Ansätze der Realität?
Diesem Sachverhalt möchte Nowotny mit Blick auf die Forscher Charles Darwin und Craig Venter auf den Grund gehen. So beeinflusste Darwins Evolutionstheorie sowohl die Gesellschaft als auch zahlreiche wissenschaftliche Disziplinen nachhaltig. Craig Venter, Biochemiker und Genforscher aus den USA, gelang es in einem privaten Forschungsprojekt, das menschliche Genom zu sequenzieren – mit ebenfalls enormen Auswirkungen auf Wissenschaft und Gesellschaft.

Die österreichische Soziologin und Wissenschaftsforscherin Prof. Dr. Helga Nowotny war von 1987 bis 1996 Professorin und im Vorstand des Instituts für Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsforschung der Universität Wien. Anschließend hatte sie bis 2002 eine Professur für Wissenschaftsforschung an der ETH Zürich inne. Eines ihrer Schwerpunkte ist die Forschungspolitik. Von 2001 bis 2006 war sie Vorsitzende des Europäischen Forschungsbeirats (European Research Advisory Board, EURAB) und von 2007 bis Februar 2010 Vizepräsidentin des European Research Council (ERC). Im Februar 2010 wurde sie zur Präsidentin des ERC sowie zur Vorsitzenden des wissenschaftlichen ERC-Beirats gewählt.

Die Jean Monnet Keynote Lecture, die den Rahmen für Nowotnys Vortrag darstellt, befasst sich mit der „Europäischen Integration und Identität“. Sie findet einmal im Semester statt und ist Teil des von der EU geförderten Jean Monnet Teaching Moduls am ZAK. Die Keynote Lecture ist in diesem Sommersemester mit dem Colloquium Fundamentale verknüpft, das die Öffentliche Wissenschaft als „Herausforderung für Universität und Gesellschaft“ beleuchtet, und stellt „Science and Society“ als europäische Aufgabe dar.

 

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

pe, lg, 11.05.2010
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