Presseinformation 145/2009

Energieforschung für Europa

KIT erhält mit europäischen Partnern Zuschlag für eine von drei europäischen „Knowledge and Innovation Communities“ – Förderung voraussichtlich insgesamt rund 150 Millionen Euro bis 2014
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Das Karlsruher Institut für Technologie hat mit KIC InnoEnergy den Zuschlag für eine von insgesamt drei „Knowledge and Innovation Communities“ (KICs) erhalten. 35 Partner aus Unternehmen, Universitäten, Forschungseinrichtungen und Business Schools bilden das europäische Konsortium. Das European Institute of Innovation and Technology (EIT) fördert in einer ersten Phase KIC InnoEnergy voraussichtlich mit jährlich rund 30 Millionen Euro bis zum Jahr 2014. Ziel ist, bis 2050 ein nachhaltiges Energiesystem für Europa zu schaffen.

„Mit dem Aufbau eines europäischen Netzwerkes in KIC InnoEnergy stellen wir uns der Herausforderung einer nachhaltigen und klimaneutralen Energieversorgung – damit wollen wir die Innovationslücke im Energiebereich in Europa schließen“, betont Professor Hans-Jörg Bauer, Sprecher des KIT-Zentrums Energie und Sprecher von KIC InnoEnergy. Für eine nachhaltige Energieversorgung seien eine unternehmerische Denkweise in Forschung, Lehre und Innovation sowie die Vernetzung des Innovationswissens in Europa notwendig, so Bauer. Das Konsortium KIC InnoEnergy wird wie ein Unternehmen als European Company SE mit eigenem CEO geführt werden.


Sechs regional gebündelte europäische Co-Location Centres (CC) bilden das KIC InnoEnergy-Konsortium, das unter der Gesamtkoordination des KIT erfolgreich war. Diese sind: „Benelux“, „Iberia“, „AlpsValleys“, „Schweden“, „Polen plus“ sowie „Germany“. Zur deutschen Co-Location gehören neben dem KIT als zentraler Standort auch die Universität Stuttgart sowie die Unternehmen SAP und EnBW. Partner im Gesamtkonsortium sind unter anderem das Mineralölunternehmen Total, die ABB (Energie- und Automationstechnik), EDF (Électricité de France SA), KTH (Royal Institute of Technology, Stockholm), CEA (Commissariat à l'énergie atomique, Frankreich) sowie Europas führende Business School ESADE in Barcelona. Die europaweite Koordination der KIC-Antragphase durch das KIT wurde erst möglich durch die Expertise und die finanziellen sowie personellen Kapazitäten am KIT. Das KIT-Zentrum Energie spielte hier eine zentrale Rolle, welches mit diesem Erfolg seinen Anspruch als eines der führenden europäischen Energieforschungszentren unterstreicht.

KIC InnoEnergy tritt an, um die Innovationskraft in Europa zu erhöhen. Produkte und Energietechnologien sollen durch die enge Vernetzung der Partner schneller auf den Markt kommen. Außerdem geht es darum, die weltweite Konkurrenzfähigkeit Europas auf dem Gebiet der Energietechnologien zu sichern – gemäß dem SET-Plan der EU-Kommission, der nachhaltige Energiekonzepte und -technologien aus eigener Kraft für ein klimaneutrales Europa 2050 fordert. Im KIC InnoEnergy werden daher die Spitzen des Wissensdreiecks „Forschung, Lehre und Innovation“ fest verschränkt.

In den ersten vier Jahren plant KIC InnoEnergy eine erstklassige Ausbildung für 1500 Masterstudierende und Doktoranden. Hervorgehen sollen 65 Energie-Patente sowie 50 Ausgündungen (Spin-offs). Außerdem sollen 90 neue Produkte im Bereich der Energietechnologien auf den Markt gehen. Das Jahresbudget von KIC InnoEnergy wird 2011 etwa 110 Millionen Euro betragen und in den folgenden Jahren kontinuierlich zunehmen. Davon tragen das EIT rund ein Viertel und die Partner von KIC InnoEnergy drei Viertel. Zusätzlich hat die Landesregierung Baden-Württemberg bereits im Vorfeld – im Falle des Erfolgs von KIC InnoEnergy – Mittel zugesichert. So wird das Land die Co-Location Germany mit dem örtlichen Zentrum KIT mit einem Zuschuss von jährlich bis zu drei Millionen Euro für fünf Jahre unterstützen.


Die sechs europäischen Co-Location Centers koordinieren jeweils ein wichtiges Energiethema für alle Partner im Konsortium und kooperieren dabei sehr eng miteinander. Im Fokus der deutschen Co-Location stehen chemische Energieträger wie Wasserstoff, Alkohole oder andere Kohlenwasserstoffe, die beispielsweise bei der Veredelung von Biomasse unter Zuhilfenahme nachhaltiger Primärenergien gewonnen werden. Solche chemischen Energieträger zeichnen sich durch universelle Verwendbarkeit sowie hohe Energiedichte aus und haben den Vorteil, dass sie sich problemlos mit den vorhandenen Infrastrukturen, wie beispielsweise Tankstellen und Pipelines kombinieren lassen.

KIC InnoEnergy setzte sich unter insgesamt 20 Anträgen durch, die beim EIT für die Bereiche Nachhaltige Energieversorgung, Klimawandel und Informationstechnologie eingingen. Das Gesamtfördervolumen für alle KICs seitens des EIT beläuft sich auf insgesamt 308 Millionen Euro.


In der Energieforschung ist das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) eine der europaweit führenden Einrichtungen: Das KIT-Zentrum Energie vereint grundlegende und angewandte Forschung zu allen relevanten Energieformen für Industrie, Haushalt, Dienstleistungen und Mobilität. In die ganzheitliche Betrachtung des Energiekreislaufs sind Umwandlungsprozesse und Energieeffizienz mit einbezogen. Das KIT-Zentrum Energie verbindet exzellente technik- und naturwissenschaftliche Kompetenzen mit wirtschafts-, geistes- und sozialwissenschaftlichem sowie rechtswissenschaftlichem Fachwissen. Die Arbeit des KIT-Zentrums Energie gliedert sich in sieben Topics: Energieumwandlung, erneuerbare Energien, Energiespeicherung und Energieverteilung, effiziente Energienutzung, Fusionstechnologie, Kernenergie und Sicherheit sowie Energiesystemanalyse.

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und staatliche Einrichtung des Landes Baden-Württemberg. Es nimmt sowohl die Mission einer Universität als auch die Mission eines nationalen Forschungszentrums in der Helmholtz-Gemeinschaft wahr. Das KIT verfolgt seine Aufgaben im Wissensdreieck Forschung – Lehre – Innovation.

lg, 17.12.2009
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