Presseinformation 008/2009

13. Karlsruher Gespräche thematisieren europäischen Rechtsextremismus

Vorträge, Diskussionen und Kulturprogramm vom 6. bis 8. Februar

„Rechts außen: Rechtsextremismus in Europa heute“ – unter diesem Titel beschäftigen sich die 13. Karlsruher Gespräche mit den Erscheinungsformen des heutigen Rechtsextremismus als einer Herausforderung für die Gesellschaften Europas. Vom 6. bis 8. Februar 2009 präsentiert das ZAK | Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale der Universität Karlsruhe (TH) hierzu Vorträge, Podiumsdiskussionen, eine Filmnacht und ein Theaterstück. Alle Veranstaltungen der von der Sparda-Bank Baden-Württemberg und der Stadt Karlsruhe gesponserten „Gespräche“ sind für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich; die meisten sind zudem kostenlos. Detaillierte Programm-Informationen bietet die Seite www.zak.uni-karlsruhe.de.

Rechtsextreme Akteure finden sich in nahezu allen Gesellschaften Europas. In den letzten Jahren haben sie sich zunehmend länderübergreifend vernetzt – als Partei, als soziale Bewegung oder als Subkultur. Rechtsextreme Positionen kommen zudem in zahlreichen Parlamenten zu Wort, was die Bemühungen um die Integration von Zuwanderern und den Aufbau einer multikulturellen Gesellschaft auch auf institutioneller Ebene erschwert. Des Weiteren dringen Rechtsextreme in Diskurse wie die Globalisierungskritik vor, die bislang eher von der Linken besetzt waren. Ein weiterer wichtiger Faktor ist eine vom Internet getragene rechtsextreme Jugendkultur. „Jugendliche halten sich immer mehr in virtuellen Welten auf“, sagt ZAK-Direktorin Prof. Caroline Y. Robertson-von Trotha, „und Facebook und Web 2.0 lassen sich auch für nicht-demokratische Zwecke instrumentalisieren.“

Zu den Themenschwerpunkten der 13. Karlsruher Gespräche zählen der Rechtsextremismus als Herausforderung für Europa, die europäische Vernetzung rechter Bewegungen, die nationalen Ausprägungen des Rechtsextremismus in den Ländern der EU, die Ursachen des Rechtsextremismus, schleichende rechtspopulistische Prozesse sowie mögliche Gegenmaßnahmen. Hierzu werden Wissenschaftler unterschiedlicher Provenienz, aber auch Praktiker und Betroffene Stellung nehmen.

Den Eröffnungsvortrag hält am Freitag, den 6. Februar um 19.30 Uhr der renommierte Bielefelder Konfliktforscher Prof. Wilhelm Heitmeyer (SpardaEvent-Center, Baumeisterstraße 21). Am Samstag, den 7. Februar geht es ab 9.30 Uhr in der Industrie- und Handelskammer Karlsruhe (Lammstraße 13-17) weiter. Unter anderem spricht die Berliner Psychologie-Professorin Birgit Rommelspacher über den Rechtsextremismus und die Mitte der Gesellschaft. Am Sonntag wird Cornelia Schmalz-Jacobsen, ehemalige Bundestagsabgeordnete der FDP und Ausländerbeauftragte der Bundesregierung, mit einem Impulsreferat die Podiumsdiskussion im Sparda-Event-Center einleiten. Hier kommen insbesondere Praktiker zu Wort, die sich tagtäglich mit rechtslastigen Gruppen auseinandersetzen. Weitere Rednerinnen und Redner – unter anderem aus Frankreich, Großbritannien, den USA und Schweden – haben ihre Teilnahme zugesagt.

Das Abendprogramm der Karlsruher Gespräche behandelt das Thema Rechtsextremismus mit den Mitteln der Kunst: In Kooperation mit dem Fernsehsender ARTE und dem ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe findet eine Filmnacht mit Dokumentar- und Kurzfilmen statt. Darüber hinaus zeigt das Badische Staatstheater Karlsruhe seine theatralische Inszenierung „So kam ich unter die Deutschen“.

Im Karlsruher Institut für Technologie (KIT) schließen sich das Forschungszentrum Karlsruhe in der Helmholtz-Gemeinschaft und die Universität Karlsruhe zusammen. Damit wird eine Einrichtung international herausragender Forschung und Lehre in den Natur- und Ingenieurwissenschaften aufgebaut. Im KIT arbeiten insgesamt 8000 Beschäftigte mit einem jährlichen Budget von 700 Millionen Euro. Das KIT baut auf das Wissensdreieck Forschung – Lehre – Innovation.

Die Karlsruher Einrichtung ist ein führendes europäisches Energieforschungszentrum und spielt in den Nanowissenschaften eine weltweit sichtbare Rolle. KIT setzt neue Maßstäbe in der Lehre und Nachwuchsförderung und zieht Spitzenwissenschaftler aus aller Welt an. Zudem ist das KIT ein führender Innovationspartner für die Wirtschaft.

jha, 29.01.2009
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