Hightech-Forum fordert mehr Innovationsdynamik

Gremium veröffentlicht zweites Impulspapier zur „Agilität des Innovationssystems“ – Holger Hanselka ist Sprecher des Thementeams.

Das Hightech-Forum, ein Gremium aus 20 Expertinnen und Experten, dem auch der Präsident des KIT Professor Holger Hanselka angehört, hat heute (03. Dezember 2019) sein Impulspapier „Agilität des Innovationssystems“ im Rahmen der Hightech-Strategie 2025 veröffentlicht. Darin empfiehlt es der Bundesregierung unter anderem die Rahmenbedingungen flexibler zu gestalten und einen Kulturwandel in der Innovationspraxis einzuleiten. Zudem spricht das Hightech-Forum sich für einen europäischen Weg in der Innovationspolitik aus, der sich an den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen ausrichtet.

„Deutschland braucht mehr Innovationsdynamik. Denn unsere Gesellschaft wandelt sich rapide. Globale Vernetzung, Digitalisierung der Märkte und ein steigender internationaler Wettbewerbsdruck sind nur einige Beispiele dafür. Daher müssen wir unser Innovationssystem agiler, beweglicher gestalten“, sagt Holger Hanselka, der Sprecher des Thementeams „Agilität des Innovationssystems“ im Hightech-Forum ist. In Zeiten radikalen Wandels brauche Deutschland ein Innovationssystem, so die Expertinnen und Experten weiter, das sich durch Anpassungsfähigkeit sowie die Fähigkeit zur Selbsterneuerung auszeichnet. Das habe zwei Gründe: Zum einen müsse das Innovationssystem weiterhin in der Lage sein, neue Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen hervorzubringen, auch unter geänderten Rahmenbedingungen. Zum anderen müsse die deutsche Wirtschaft international wettbewerbsfähig bleiben.

Ein weiterer Schwerpunkt des neuen Impulspapiers ist die Empfehlung, eine europäische Lösung für den Wissensaustausch und Datentransfer auf den Weg zu bringen. Geeignet dafür ist nach Einschätzung des Hightech-Forums eine dezentrale Plattformlösung, die einen geregelten, interoperablen und standardisierten Zugang zu Daten auf europäischer Ebene gewährleistet. Zudem appellieren die Expertinnen und Experten in ihrem Impulspapier für einen konstruktiven Umgang mit Fehlern. Versuch und Irrtum wären Teil eines agilen Innovationsprozesses. Es sei wichtig, ein Klima zu schaffen, in dem Fehler erlaubt sind. Das könne zum Beispiel gelingen, indem mehr Freiräume zum Experimentieren gewährt werden. Wenn die Möglichkeit gegeben sei, Fehler zu reflektieren und aus ihnen zu lernen, könnten gerade das Scheitern und die daraus gezogenen Erkenntnisse zu späteren Erfolgen führen.

mhe, 04.12.2019