Presseinformation 146/2013

Wissensaustausch – sprach- und medienübergreifend

KIT koordiniert das europäische Projekt xLiMe – crossLingual crossMedia knowledge extraction
Das Projekt xLiMe integriert Wissen aus verschiedenen Medien und Sprachen. (Grafik: Achim Rettinger)
Das Projekt xLiMe integriert Wissen aus verschiedenen Medien und Sprachen. (Grafik: Achim Rettinger)

Beim Schauen eines Internet-TV-Films dazu passende Kommentare oder Rezensionen abrufen: Informationen aus verschiedenen Medien in unterschiedlichen Sprachen für Konsumenten abzubilden, ist Ziel des vom KIT koordinierten EU-Projekts xLiMe. Dabei lesen Algorithmen Inhalte aus öffentlichen Medienkanälen –Text, Audio und Video – aus, um sie in sprach- und medienübergreifenden Wissensdatenbanken themenorientiert miteinander zu verknüpfen.

 

Die Medienlandschaft in Europa unterscheidet sich wesentlich von der anderer Länder wie den USA oder China: Informationen werden in vielen verschiedenen Sprachen erzeugt und über verschiedene Datenströme ortsgebundener Medienkanäle verbreitet. Unterschiedliche Inhaltstypen, wie Text, Audio oder Video, und unterschiedliche Kanäle, wie traditionelle Massenmedien oder soziale Medien, machen das Bild noch komplizierter. Darin enthaltene öffentliche Informationen lassen sich nur für einzelne Sprachen oder Medien auswerten – das in Wissensdatenbanken bereitgestellte Wissen bleibt fragmentarisch.

 

Diese Barrieren zu überwinden und den Austausch von Informationen zu fördern, ist Ziel des neuen EU-geförderten Verbundprojekts xLiMe. (Die Abkürzung steht für „crossLingual crossMedia knowledge extraction“.) Im Rahmen von xLiMe entwickeln sieben Partner aus fünf Ländern Lösungen, um Informationen in verschiedenen Sprachen aus verschiedenen Medienkanälen in sprach- und medienübergreifenden Wissensdatenbanken zueinander in Beziehung zu setzen und für Konsumenten verfügbar zu machen. Dies geschieht nahezu in Echtzeit, sodass ein laufend aktualisiertes umfassendes Bild der Weitergabe von Wissen über Medien entsteht.

 

„Das Projekt xLiMe richtet sich ausschließlich auf nicht personenbezogene Daten. Wir untersuchen nur, wie viele Nutzer bestimmte Medieninhalte konsumieren, aber nicht, welche Individuen dies tun. Wir erstellen keine Nutzerprofile!“, betont der verantwortliche Projektleiter Dr. Achim Rettinger vom Institut für Angewandte Informatik und Formale Beschreibungsverfahren (AIFB) des KIT. Am KIT liegt die Koordination des am 1. November dieses Jahres gestarteten, auf drei Jahre angelegten Projekts. Weitere Partner sind das Jožef Stefan Institut (Slowenien), die Universität Trient (Italien), Intelligent Software Components S.A. (Spanien), Zattoo Europa AG (Schweiz), VICO Research & Consulting GmbH (Leinfelden-Echterdingen) und econda GmbH (Karlsruhe). Das Gesamtbudget beträgt rund 3,9 Millionen Euro. Die Europäische Union fördert xLiMe im 7. Forschungsrahmenprogramm mit rund drei Millionen Euro.

 

In xLiMe verbinden die Wissenschaftler unter anderem die Verarbeitung von natürlichsprachlichen Texten, maschinelles Lernen und semantische Technologien, um öffentlich zugängliches maschinenlesbares Wissen nahezu in Echtzeit zu durchsuchen. Die in xLiMe entwickelten Instrumente und Methoden werden unter anderem in einer Fallstudie in Bereich Internet-TV und Onlineshops erprobt sowie von mehreren Unternehmen und bis zu zehn Millionen Endanwendern evaluiert.

 

Konsumenten soll xLiMe beispielsweise ermöglichen, sich beim Betrachten eines Internet-TV-Kanals ergänzende Zusatzinformationen zum Thema, etwa aus Twitter-Nachrichten, einblenden zu lassen. „Dabei wird die inhaltliche Relevanz der Medienbeiträge automatisch bestimmt“, erklärt Projektleiter Dr. Achim Rettinger. „Die Medien können geschriebene und gesprochene Texte in verschiedenen Sprachen, Fotos und Videos enthalten. Bisher ist das üblicherweise nur für geschriebene Texte in einer Sprache möglich, beispielsweise durch den Abgleich von Schlüsselwörtern.“

 

Innerhalb des Verbundprojekts kommt dem KIT die Aufgabe zu, die aus verschiedenen Modalitäten extrahierten Inhalte zu integrieren, das heißt für den Computer eindeutig zu machen und miteinander zu verbinden. Dazu arbeiten die Forscher mit statistischen Datenanalyseverfahren und mit semantischen Technologien.

 

Weitere Informationen unter http://www.xlime.eu

 

 

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

or, le, 19.11.2013
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