Junge Chemie-Talente besuchten das KIT

Die 15 besten deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Auswahlverfahrens zur Internationalen Chemie-Olympiade besuchten unlängst den Lehrstuhl für Chemische Technologie und Katalyse sowie die Synchrotronstrahlungsquelle ANKA am KIT.

Unter den Schülerinnen und Schülern waren auch die vier Teilnehmer an der 43. Internationalen Chemie-Olympiade in Ankara/Türkei, von der mit Florian Berger (Gold), Toshiki Ishii (Silber), Georg Krause (Silber) und Andreas Ohligschläger (Bronze) alle mit einer Medaille zurückkehrten.

Die Schüler waren im Verlauf des vergangenen Jahres unter mehr als 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in einem vierstufigen Verfahren ausgesucht worden. Das Seminar wird vom Förderverein Chemie-Olympiade durch Nils Wittenbrink organisiert und wurde in diesem Jahr von der BASF SE finanziert. Neben dem Besuch am KIT fand auch ein Präsentationstraining mit einer professionellen Trainerin statt.

Professor Jan-Dierk Grunwaldt, Leiter des Lehrstuhls für Chemische Technologie und Katalyse am Institut für Technische Chemie und Polymerchemie, hatte 1988 selbst an der Internationalen Chemie-Olympiade in Finnland teilgenommen und so nahm er es auch selbst in die Hand, die chemiebegeisterten Schülerinnen und Schüler in sein Spezialgebiet, die heterogene Katalyse und Materialiencharakterisierung mittels Synchrotronstrahlung, einzuführen.

Auf großes Interesse stieß neben der Abgaskatalyse die biomassebasierte Chemie, wo Bedarf an vielen neuen Strategien und katalytischen Prozessen besteht. Mit Bioliq etabliert das KIT derzeit einen Prozess auf Pilotskala für Biotreibstoffe. Dennoch ist weiterhin viel Forschung notwendig, um das Ziel zu erreichen, Deutschland irgendwann ausschließlich auf Grundlage regenerativer Energiequellen zu versorgen.

Besonders spannend fanden die Schülerinnen und Schüler auch den Laborrundgang sowie den Besuch des Synchrotrons ANKA am Institut für Synchrotronstrahlung am KIT-Campus Nord. Dr. Stefan Mangold von ANKA gelang es zu zeigen, dass diese Großforschungsanlage mit ihren etwa 15 Messstationen nicht nur für Physiker, sondern auch für Chemiker attraktiv ist.

Die Internationale Chemie-Olympiade ist ein Wettbewerb für jeweils vier Schülerinnen und Schüler pro Land. Um Medaillen wird sowohl in theoretischen als auch praktischen Aufgaben gekämpft. Die besten zehn Prozent erhalten eine Goldmedaille, 20 Prozent eine silberne und 30 Prozent eine bronzene Medaille. Die 44. Internationale Chemie-Olympiade wird vom 21. bis 30. Juli 2012 in Washington D.C. /USA stattfinden.


Jan-Dierk Grunwaldt/del, 15.09.2011