Taktile Grafiken für Sehgeschädigte

Ein neuer taktiler Drucker steht am Studienzentrum für Sehgeschädigte (SZS) des KIT für Studierende mit Sehbehinderung bereit: der „EmFuse“.
Foto: Thorsten Schwarz

In Studium, Forschung und im Alltag werden immer mehr Informationen als Grafiken und Diagramme dargestellt. Für Menschen mit Sehschädigung sind diese häufig in Textform beschrieben. Dabei werden aber nicht immer alle wichtigen Inhalte wiedergegeben. Spezielle Drucker können taktile Ausdrucke erstellen: Grafiken werden mit erhabenen und damit ertastbaren grafischen Elementen und Beschriftungen in Blindenschrift hergestellt.

Das SZS ist nun die einzige Einrichtung in Deutschland, die eine Druckstation besitzt, die solche Ausdrucke in Farbe, doppelseitig und vor allem bis zu einer Größe von DIN A3 erstellen kann. Die taktilen Ausdrucke können somit wesentlich mehr Informationen transportieren und Details in sehr hoher Prägequalität zeigen. Ein Schaubild und seine Legende erscheinen nicht mehr getrennt auf zwei Seiten, sondern entzerrt auf einer großen Seite. „Der Drucker ist ein Instrument der Inklusion, das Sehgeschädigten nicht nur das unabhängige und selbstständige Arbeiten ermöglicht, sondern auch die Zusammenarbeit mit Sehenden erleichtert“, so SZS-Leiter Rainer Stiefelhagen.

Das SZS plant einen Druckservice für Bildungseinrichtungen und bittet bei Interesse um Rückmeldung. Das gemeinsame Engagement des SZS, der Reinhard Frank-Stiftung und der KIT-Stiftung  haben die Bereitstellung des Druckers für die sehgeschädigten Studierenden möglich gemacht. 


21.02.2013