Presseinformation 004/2018

Gay-Lussac-Humboldt-Preis 2017 für Johannes Orphal

Académie des Sciences in Paris würdigt Karlsruher Klimaforscher
Professor Johannes Orphal (Foto: Rolf F. Wenzel)
Professor Johannes Orphal (Foto: Rolf F. Wenzel)

Der Klimaforscher Professor Johannes Orphal vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) erhält den renommierten Gay-Lussac-Humboldt-Preis der Pariser Académie des sciences. Die Akademie würdigt damit seine herausragenden Beiträge zur Fernerkundung der Erdatmosphäre. Der Gay-Lussac-Humboldt-Preis wird jährlich an zwei herausragende deutsche Forscher verliehen, die sich besonders um die deutsch-französische Zusammenarbeit verdient gemacht haben. Der Preis wurde 1981 gemeinsam vom französischen Präsidenten Valéry Giscard d’Estaing und dem damaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt geschaffen. Er ist mit jeweils 60 000 Euro dotiert.  

 

„Professor Orphal ist einer unserer führenden Wissenschaftler in der Klimaforschung, der mit seinen Arbeiten auch international Maßstäbe gesetzt hat“, sagt der Präsident des KIT Professor Holger Hanselka. „Seine Forschung, insbesondere zu atmosphärischen Spurengasen, stellt einen Gradmesser dar und weist auf wichtige Faktoren hin, die zum Klimawandel beitragen. Sein Ziel ist es, mithilfe der Wissenschaft zum Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen beizutragen. Wir sind stolz, dass Johannes Orphal am KIT forscht und lehrt.“

 

„Diese Auszeichnung ist eine außerordentliche Ehre. Und sie ist zugleich Ansporn für mich, unsere deutsch-französische Kooperation in der Klimaforschung künftig noch weiter auszubauen“, betont Johannes Orphal, der seit 2009 am KIT forscht und lehrt.

 

Professor Johannes Orphal ist Leiter des Instituts für Meteorologie und Klimaforschung – Atmosphärische Spurengase und Fernerkundung (IMK-ASF) des KIT und Wissenschaftlicher Sprecher des Programms „Atmosphäre und Klima“ im Forschungsbereich „Erde und Umwelt“ der Helmholtz-Gemeinschaft.

 

Orphal hat zu einer Vielzahl von nationalen und internationalen Forschungsprojekten beigetragen, oft führend, darunter das 2017 vom Wissenschaftsrat hervorragend bewertete Satellitenprojekt AtmoSat. Er ist Berater der europäischen Raumfahrtagenturen ESA und EUMETSAT und verschiedener wissenschaftlicher Organisationen weltweit. Eines seiner Spezialgebiete sind hochgenaue Messungen atmosphärischer Spurengase im Labor sowie mit innovativen optischen Instrumenten von Bodenstationen, Flugzeugen, Höhenballons und Satelliten aus. Die von ihm entwickelten Methoden finden vielfältige Anwendungen in der Klimaforschung und für die Wettervorhersage, bei der Überwachung der Luftqualität und der Ozonschicht, sowie in der künftigen Überprüfung der weltweiten Emissionen von Treibhausgasen. Seit 2013 war er maßgeblich an der Einrichtung von „EUCOR – The European Campus“, dem Verbund der Universitäten Basel, Colmar-Mulhouse, Freiburg, Karlsruhe und Strasbourg, beteiligt.

 

Orphal studierte Physik an der Humboldt-Universität zu Berlin. Anschließend promovierte er an der Université Paris-Sud in Orsay über hochauflösende Infrarot-Spektroskopie atmosphärischer Spurengase. Nachdem er mehrere Jahre an der Universität Bremen mit europäischen Satellitenprojekten befasste, wurde er 1999 vom französischen Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS) als „Chargé de Recherche“ berufen. Er habilitierte sich 2002 in Orsay und wurde 2006 Physikprofessor an der Université Paris-Est in Créteil. Seit 2009 forscht und lehrt Orphal am KIT in Karlsruhe.

 

Der Gay-Lussac-Humboldt-Preis der Pariser Académie des sciences ist nach dem französischen Physiker und Chemiker Joseph-Louis Gay-Lussac (1778-1850) und dem deutschen Naturforscher Alexander von Humboldt (1769-1859) benannt, die ab 1804 gemeinsame wissenschaftliche Untersuchungen durchführten, unter anderem über die Zusammensetzung der Luft in großer Höhe.

 

 

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 9 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 300 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

lg, 22.01.2018
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