Presseinformation 114/2016

Chemie 2.0: KIT beteiligt sich an Spin-Off INERATEC

Innovation im Energiesektor: INERATEC entwickelt, produziert und vertreibt kompakte chemische Anlagen, die Gase in hochwertige Kraftstoffe umwandeln
Der mikrostrukturierte chemische Reaktor der Firma INERATEC kann methanhaltige Gase in flüssige synthetische Kraftstoffe von höchster Qualität verwandeln. (Bild: INERATEC/KIT)
Der mikrostrukturierte chemische Reaktor der Firma INERATEC kann methanhaltige Gase in flüssige synthetische Kraftstoffe von höchster Qualität verwandeln. (Bild: INERATEC/KIT)

Innovation ist neben Lehre und Forschung eine der drei Kernaufgaben des KIT. Der Technologietransfer aus der Grundlagenforschung hin zu zukunftsweisenden Produkten wird daher mit passenden Werkzeugen unterstützt. Nun hat sich das KIT als Gesellschafter beim Spin-Off INERATEC GmbH beteiligt. Damit fördert das KIT ein innovatives Unternehmen, das die chemische Verfahrenstechnik revolutionieren und im Feld der chemischen Energiespeicher zum Gelingen der Energiewende beitragen kann.

 

Kern der neuen Technologie ist ein mikrostrukturierter chemischer Reaktor, der im Rahmen von Forschungsarbeiten am Institut für Mikroverfahrenstechnik (IMVT) des KIT entwickelt wurde. INERATEC hat diese Technologie weiter zu einer marktfähigen chemischen Kompaktanlage ausgebaut. Diese kann erstmalig kleine und mittlere Mengen methanhaltiger Gase, die aus fossilen oder erneuerbaren Quellen stammen und zum Beispiel als Abfall bei der Erdölförderung oder der Biogasproduktion entstehen, in flüssigen synthetischen Kraftstoff von höchster Qualität - Benzin, Diesel und Kerosin - verwandeln. Sie kann zudem regenerativen Wasserstoff und treibhausgasaktives Kohlendioxid in Kraftstoffe umwandeln. Die schlüsselfertigen Anlagen der INERATEC sind mobil und passen in einen herkömmlichen Schiffscontainer.

 

„Damit stellen wir eine völlig neue, modulare Technologie zur Verfügung, die eine echte Alternative zu den kostenintensiven chemischen Großanlagen des konventionellen Gas-to-Liquid-Verfahrens bietet“, erklärt Dr.-Ing. Tim Böltken, Mitglied des vierköpfigen Gründerteams. Die Kompaktanlage eigne sich nicht nur für den Einsatz in großen Chemieunternehmen und der erdölverarbeitenden Industrie, sondern auch dezentral in Kläranlagen oder bei energieerzeugenden Biobauern für die Herstellung von Biogas-to-Liquid-Kraftstoffen, sagt der Chemie-Ingenieur.

 


Die Gründer von INERATEC, v.l.n.r.: Philipp Engelkamp, Paolo Piermartini, Peter Pfeifer und Tim Böltken. (Bild: INERATEC) Boeltken

 

Das KIT unterstützt das Spin-off als Mitgesellschafter. „Bei uns ist Technologietransfer mehr als bloße Fördermittelberatung“, betont Dr. Jens Fahrenberg, Leiter des Innovationsmanagements am KIT. Das KIT sieht seine Kernaufgaben nicht nur in der Forschung und Lehre, sondern auch in einer Innovationsförderung, die nicht an den Institutionsgrenzen endet. Im KIT entwickelte vielversprechende Technologien und Geschäftsmodelle mit klarem Transfercharakter, einer guten Wachstumsprognose und solidem Management-Know-How haben über eine Beteiligung auch weiterhin Zugang zur technischen Infrastruktur des KIT und werden bei ihrer Etablierung am Markt weiter begleitet.

 

„Wissenschaftseinrichtungen müssen selbst unternehmerischer tätig werden“, ist Fahrenberg überzeugt. Hierzu gehören auch eine neue Kultur im Umgang mit Verwertungschancen sowie ein gewisses Maß an Risikobereitschaft. Die für ein professionelles Beteiligungsmanagement notwendigen Prozesse und Methoden seien am KIT bereits aufgebaut, der Grundgedanke des unternehmerischen Handelns werde auf Basis der drei Kernaufgaben des KIT „Forschung, Lehre und Innovation“ zunehmend in dessen DNA verankert. Ein Ziel sei es, das Beteiligungsportfolio weiter auszubauen, so Fahrenberg.

 

Durch seine Innovationstätigkeit schlägt das KIT die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Innovation wird getragen von den Ergebnissen aus der Forschung und aus der Lehre. An der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft trägt das KIT zum gesellschaftlichen Nutzen sowie zur Wertschöpfung bei. Die langfristige Unterstützung von Ausgründungen, die sich mit zukunftsweisenden und erfolgversprechenden Produkten am Markt etablieren wollen, ist fester Bestandteil des Technologietransfer-Konzeptes am KIT. Die INERATEC GmbH ist eines von gegenwärtig sieben ausgewählten Spin-Offs, an denen sich das KIT als Gesellschafter beteiligt.

 

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 9 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 300 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

sur, 17.08.2016
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