Presseinformation 048/2016

Kollegiengebäude Mathematik des KIT erhält Deutschen Hochschulbaupreis 2016

Auszeichnung würdigt vorbildliche Sanierung – Beispiel für nachhaltige Campusentwicklung
Im Zentrum des Niedrigenergiekonzepts im Kollegiengebäude Mathematik des KIT steht das helle, überdachte Atrium. (Foto: Gabi Zachmann, KIT)
Im Zentrum des Niedrigenergiekonzepts im Kollegiengebäude Mathematik des KIT steht das helle, überdachte Atrium. (Foto: Gabi Zachmann, KIT)

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) erhält den „Deutschen Hochschulbaupreis 2016“ für das sanierte Kollegiengebäude Mathematik am Campus Süd. Den mit 15.000 Euro dotierten Preis übergibt die Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, Dr. Barbara Hendricks, dem Präsidenten des KIT, Professor Dr. Holger Hanselka, bei der achten Gala der Deutschen Wissenschaft heute Abend, 4. April 2016, in Berlin vor rund 300 Gästen.

 

Bundesbauministerin Barbara Hendricks lobt das prämierte Kollegiengebäude als herausragendes Beispiel für den nachhaltigen Hochschulbau: „Erfolgreiches Studieren braucht auch eine passende Studienumgebung. Hochschulen, Wissenschaft und Architekten tun also gut daran, so eine ‚Erfolg versprechende‘ Umgebung zu schaffen. In Karlsruhe ist das gelungen. Hier haben Studierende und Lehrende nun ein Ambiente, das kreatives Arbeiten in Forschung und Lehre fördert. Das KIT hat damit Maßstäbe gesetzt.“

 

„Das Kollegiengebäude Mathematik ist ideal auf die Bedürfnisse und Aufgaben moderner Lehre und Forschung zugeschnitten. So bietet es unter anderem viel Raum für den intensiven Austausch zwischen Studierenden und Wissenschaftlern. Mit dem innovativen energetischen Konzept konnten wir zudem den Energieverbrauch um die Hälfte reduzieren“, sagt der Präsident des KIT, Professor Holger Hanselka. „Ich bin stolz darauf, dass unser Gebäudekonzept als Vorbild für ähnliche Sanierungsaufgaben dienen kann. Über die Auszeichnung mit dem Deutschen Hochschulbaupreis 2016 freue  ich mich sehr!“

 


Doppelte Nutzfläche, halber Energieverbrauch: das sanierte Mathematik-Gebäude am KIT-Campus Süd (Foto: Manuel Balzer, KIT)

 

Den Umbau haben die Arge Ingenhoven architects und Meyer Architekten aus Düsseldorf gestaltet. „Mit der Sanierung des Kollegiengebäudes Mathematik wird eine vordringliche Bauaufgabe im deutschen Hochschulbau, der Umgang  mit dem Bestand aus der Nachkriegszeit, vorbildlich gelöst“, so die Jury unter dem Vorsitz von Professorin Anne Julchen-Bernhardt, Lehrstuhlinhaberin für Gebäudelehre und Grundlagen des Entwerfens an der RWTH Aachen. „Der Bestandsaufbau wirkt insbesondere durch den überdachten Innenhof, der einen neuen akustisch ausgezeichneten Veranstaltungsraum schafft und gleichzeitig das kommunikative Herzstück des Gebäudes ist. … Die hellen Materialien und die lichtdurchströmte Konstruktion des transparenten Folienkissendaches geben dem großen, ehemals düsteren Gebäude einen leichten und freundlichen Charakter.“

 

Seit April 2015 sind die Institute und Einrichtungen der KIT-Fakultät für Mathematik nach fünfjähriger Auslagerung wieder unter einem Dach im Kollegiengebäude vereint. „Mit den neuen Seminarräumen  konnten wir vor allem die Lehr- und Lernbedingungen für unsere etwa 1000 Studentinnen und Studenten verbessern. Sie bieten auch außerhalb der Lehrveranstaltungen Rückzugsmöglichkeiten für individuelles Arbeiten oder zum Diskutieren in Kleingruppen. Aber auch die Forschung profitiert von den zusätzlichen Büro- und Kommunikationsräumen“, so der KIT-Dekan Professor Dr. Willy Dörfler.

 


Neue Seminarräume und zusätzliche Arbeitsplätze verbessern auch die Lehr- und Lernbedingungen (Foto: Manuel Balzer, KIT)

 

Mit halbem Energieverbrauch bei beinahe doppelter Nutzfläche ist  ein großer Pluspunkt des sanierten Gebäudes die Energieeffizienz: Der Energieverbrauch liegt nun unter 100 Kilowattstunden pro Jahr und Quadratmeter, vor der Sanierung waren es 260 Kilowattstunden. Im Zentrum des Niedrigenergiekonzepts steht der helle, überdachte Innenhof, der einen Wärmepuffer bildet und so im Winter den Energieverlust minimiert. Dazu kommen eine wärmeschutzverglaste Front mit einbruchsicheren Lüftungslamellen und eine stromsparende Kühlanlage. Ein Gebäude-Monitoring überwacht alle Verbrauchsdaten sowie die Temperatur und wertet sie aus, um bei Bedarf Nutzerverhalten und technische Steuerung verbessern zu können.

 

Den Deutschen Hochschulbaupreis hat die Deutsche Universitätsstiftung unter der Schirmherrschaft des Bundesbauministeriums zum dritten Mal ausgelobt. Die Auszeichnung unterstützt die Eberhard-Schöck-Stiftung mit einem Preisgeld in einer Gesamthöhe von 25.000 Euro. Um den Preis haben sich 37 Hochschulen mit 40 Bauprojekten aus zehn Bundesländern beworben. Zwei weitere Auszeichnungen in Höhe von jeweils 5.000 Euro erhielten die TU Chemnitz und die Kunsthochschule Halle.

 

Mit dem Preisträger und den beiden Auszeichnungen werden beispielhafte Hochschulgebäude oder -ensembles gewürdigt, die eine besondere baukulturelle Qualität aufweisen bzw. von einem vorbildlichen Umgang mit historischer Bausubstanz zeugen. Sie vereinen in herausragender Weise ästhetische und funktionale Gesichtspunkte und sind als Hochschulgebäude für Studierende und Hochschullehrer attraktiv. Zugleich sind sie dem nachhaltigen Bauen in ökologischer, ökonomischer und sozio-kultureller Hinsicht verpflichtet und tragen positiv zur Gestaltung des öffentlichen Raumes bei.

 

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit hat den Preis finanziell unterstützt, die fachliche Betreuung wurde vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung übernommen.

 

Weitere Informationen: www.deutsche-universitaetsstiftung.de
 

Informationen zum Kollegiengebäude Mathematik auch unter: https://www.zukunftscampus.kit.edu/467.php

 

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 9 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 300 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

le, 05.04.2016
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