„Die Entwicklung und den Betrieb von Software nur auf die kurzfristigen Kosten auszurichten, ist heute zu kurz gegriffen“, erklärt Dr. Stefanie Betz, die am Institut für Angewandte Informatik und Formale Beschreibungsverfahren (AIFB) des KIT arbeitet. „Viele Unternehmen haben das erkannt und setzen mehr und mehr auf Nachhaltigkeit, die auch zu einem langfristigen Geschäftserfolg beiträgt.“ In ihrer Habilitation setzt sich Stefanie Betz mit dieser neuen Entwicklung auseinander und befasst sich mit „Sustainability Aware Software System Engineering“, das bei der Software-Entwicklung die Nachhaltigkeit – also die ökologische, soziale und ökonomische Dimension – miteinbezieht.
So analysiert Stefanie Betz den kompletten Lebenszyklus von Softwaresystemen und alle damit verbundenen Geschäftsprozesse – wie etwa Warenverkauf und Gerätewartung. „Alle diese Faktoren müssen unter Aspekten der Nachhaltigkeit genau aufeinander abgestimmt sein, damit letztlich auch das ganze Produkt den Ansprüchen von Nachhaltigkeit genügt“, erläutert Stefanie Betz.
Ausgehend von ihrer Analyse der Geschäftsprozesse definiert die Informationswirtin dann Kriterien der Nachhaltigkeit und konstruiert verschiedene Szenarien, um Zeitaufwand, Energieverbrauch und Kosten unterschiedlicher Lösungen zu ermitteln. Am Ende steht schließlich ein Entscheidungsmodell, mit dem der Entwickler durch einfache Maßnahmen den gesamten Entwicklungs- und Lebenszyklus von Software – von der Planung über den Entwurf, die Implementation und die Überprüfung bis hin zur Wartung – auf Nachhaltigkeit ausrichten und so Energie, Ressourcen und Arbeitsaufwand einsparen kann.
Über das Margarete von Wrangell-Habilitationsprogramm unterstützt das Land Baden-Württemberg herausragende Wissenschaftlerinnen auf dem Weg zur Professur. Die Förderdauer beträgt in der Regel bis zu fünf Jahre. Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK) finanziert die Stelle der Wissenschaftlerin für drei Jahre, die jeweilige Hochschule anschließend für zwei Jahre. Neben ihrer Forschungstätigkeit halten die Geförderten vier Stunden Lehrveranstaltungen in der Woche. In der jüngsten Ausschreibungsrunde wurden insgesamt zehn Wissenschaftlerinnen zur Förderung ausgewählt.
Im Dialog mit der Gesellschaft entwickelt das KIT Lösungen für große Herausforderungen – von Klimawandel, Energiewende und nachhaltigem Umgang mit natürlichen Ressourcen bis hin zu Künstlicher Intelligenz, technologischer Souveränität und demografischem Wandel. Als Die Universität in der Helmholtz-Gemeinschaft vereint das KIT wissenschaftliche Exzellenz vom Erkenntnisgewinn bis zur Anwendungsorientierung unter einem Dach – und ist damit in einer einzigartigen Position, diese Transformation voranzutreiben. Damit bietet das KIT als Exzellenzuniversität seinen mehr als 10 000 Mitarbeitenden sowie seinen 22 800 Studierenden herausragende Möglichkeiten, eine nachhaltige und resiliente Zukunft zu gestalten. KIT – Science for Impact.
