Presseinformation 082/2011

MINT-Fächer erfolgreich studieren

Gemeinsames Kolleg von KIT und Universität Stuttgart zur Förderung im „Qualitätspakt Lehre“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ausgewählt
Einstieg mit Optimismus: Das MINT-Kolleg erleichtert den Start ins Studium der Natur- und Ingenieurwissenschaften (Foto: KIT).
Einstieg mit Optimismus: Das MINT-Kolleg erleichtert den Start ins Studium der Natur- und Ingenieurwissenschaften (Foto: Harry Marx).

Fachkräfte aus Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) sind am Hightech-Standort Deutschland langfristig gefragt. Trotzdem entscheiden sich nur wenige Abiturientinnen und Abiturienten für die entsprechenden Studiengänge. Diese gelten als schwierig, die Abbrecherquoten sind hoch. Ein umfassendes Einstiegstraining bietet ab dem Wintersemester 2011/2012 das MINT-Kolleg des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und der Universität Stuttgart. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Konzept jetzt im „Qualitätspakt Lehre“.

Der Bedarf an Berufseinsteigern aus den MINT-Disziplinen wächst kontinuierlich und langfristig, die Zahl der Absolventinnen und Absolventen der entsprechenden Studiengänge steigt jedoch kaum. Das zeigt die Studie „Nachhaltige Hochschulstrategien für mehr MINT-Absolventen“ des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft und der Heinz Nixdorf Stiftung. Ursachen dafür sind der für viele schwierige Übergang von der Schule ins natur- und ingenieurwissenschaftliche Studium, individuelle Wissenslücken bei den Studienanfängern und nicht ausreichende Beratungs- und Betreuungsbedingungen an den Schulen sowie Hochschulen. Auf diese Anforderungen haben das KIT und die Universität Stuttgart mit der Einrichtung des MINT-Kollegs Baden-Württemberg reagiert: Mit Vorkursen, Präsenzunterricht, Online-Lernprogrammen und Ringvorlesungen zum Berufsleben erleichtert das deutschlandweit einzigartige mit dem Fachstudium verzahnte Modell sowohl den effizienten Einstieg in das Fachstudium, als auch die Wahl der endgültigen Studienrichtung nach den ersten zwei bis drei Semestern. Damit werden die Studierenden auf die besonderen Lern- und Arbeitsanforderungen der Natur- oder Ingenieurwissenschaften individuell vorbereitet.
Das Land Baden-Württemberg fördert das MINT–Kolleg seit 2010 mit 900.000 Euro für drei Jahre.

„Mit dem MINT-Kolleg bauen wir den Studierenden eine Brücke zum Fachstudium. Sie bekommen hier das nötige Rüstzeug für das erfolgreiche Absolvieren ihres Studiums“, so der Prorektor für Lehre und Weiterbildung an der Universität Stuttgart, Professor Frank Gießelmann. „Durch individuelle Kompetenzdiagnosen und entsprechende fachliche Unterstützung bei Bedarf sowie gezielte Fachberatung erhalten die Studienanfänger eine optimale Betreuung am MINT-Kolleg“, sagt Professor Jürgen Becker, Chief Higher Education Officer am KIT. Mitte Mai hatte die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz das MINT-Kolleg in der ersten Runde des „Qualitätspakts Lehre“ von Bund und Ländern zur Förderung ausgewählt. Das Programm unterstützt aus Bundesmitteln Konzepte zur Verbesserung von Studienbedingungen und Lehrqualität. Das MINT-Kolleg wird daraus voraussichtlich 7,8 Millionen Euro, gemeinsam für die Standorte Karlsruhe und Stuttgart, für eine Laufzeit von fünf Jahren erhalten.

Über das MINT-Kolleg Baden-Württemberg können Studieninteressierte und Studienanfänger zunächst online ihren Leistungsstand testen und sich beraten lassen. Der Präsenzunterricht findet optional während der Vorlesungszeit in je 14-tägigen Modulen statt (pro Semester sieben Module à zwei Wochen). Die Online-Lernprogramme laufen ganzjährig und enthalten neben dem Lernstoff auch Übungen, Musterlösungen und Stationen zur Leistungskontrolle. Ergänzend zum Fachunterricht lernen die Teilnehmer in Ringvorlesungen Studienfächer und Arbeitswelt der MINT-Berufe kennen und erfahren, welche Chancen diese insbesondere für Frauen bieten. Eine Einführung in Arbeitstechniken, die Nutzung von Universitätseinrichtungen wie Bibliotheken, Rechenzentren und Labore, Programmierkurse, ingenieurwissenschaftliche Übungen und Seminare runden das Programm ab. Neben dem bis zu zweisemestrigen Programm bietet das MINT-Kolleg Baden-Württemberg im September auch Vorkurse zur Mathematik an: Sie erlauben es Studienanfängerinnen und Studienanfängern, ihre Schulkenntnisse aufzufrischen und zur vertiefen. Die Kurse bereiten damit auf die mathematischen Lehrinhalte der technischen, naturwissenschaftlichen und betriebswirtschaftlichen Studiengänge vor. Darüber hinaus finden im September 2011 Physik- und Chemie-Praktika sowie ein Programmierkurs Java statt.

Das MINT-Kolleg wird die ersten Studierenden zum Wintersemester 2011/2012 aufnehmen. Teilnehmen kann freiwillig, wer in ein entsprechendes Fachstudium an der Universität Stuttgart beziehungsweise am KIT eingeschrieben ist – insbesondere falls Unsicherheit in der Wahl des konkreten Studiengangs besteht. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des MINT-Kollegs können auch bereits Module und Praktika aus dem Fachstudium absolvieren und damit zugleich spätere Studienphasen entlasten.

Regeleinstieg ist zum Vorlesungsbeginn am 17. Oktober. Weitere Einstiegsmöglichkeiten nach der Weihnachtspause sowie zum Sommersemester ermöglichen es den Interessierten, das Angebot flexibel zu nutzen und bei Erkennen fachlicher Defizite im ersten Semester schnell zu reagieren. Der Vorkurs im Fach Mathematik findet an der Universität Stuttgart als vierwöchige Präsenzveranstaltung vom 19. September bis zum 12. Oktober statt, die Anmeldung ist bereits möglich. Der ebenfalls vierwöchige Mathematik-Vorkurs am KIT startet am 5. September. Die Pyhsik- und Chemie-Praktika beginnen am 12. September und dauern zwei Wochen, der Programmierkurs Java findet von 12. bis zum 30. September statt (Anmeldung ab Mitte Juni möglich).

Nähere Informationen zu Inhalten und Bewerbung bietet die Online-Plattform www.mint-kolleg.de, die fortlaufend ergänzt wird.


Die Universität Stuttgart mit rund 21.000 Studierenden pflegt ein interdisziplinäres Profil mit Schwerpunkten in den Natur- und Ingenieurwissenschaften. Ihre herausragende Stellung als weltweit vernetzte Forschungsuniversität spiegelt sich unter anderem im Exzellenzcluster „Simulation Technology“, der Graduiertenschule „Advanced Manufacturing Engineering“ sowie zahlreichen Sonderforschungsbereichen und Forschergruppen.

 

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

le, 20.05.2011
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