Presseinformation 096/2009

Feine Teilchen mit vielen Gesichtern

Europäische Aerosolkonferenz am KIT befasst sich mit Herstellung und Wirkung von luftgetragenen Partikeln
Feinststaubpartikel auf einer Filterfaser – im Elektronenmikroskop sichtbar gemacht.
Feinststaubpartikel auf einer Filterfaser – im Elektronenmikroskop sichtbar gemacht. (Foto: Institut für Mechanische Verfahrenstechnik und Mechanik)

Aerosole beeinflussen das Klima und die Gesundheit des Menschen. Sie eröffnen aber auch neue Möglichkeiten in Materialforschung, Medizin und Pharmazie. Mit den verschiedenen Wirkungen der schwebenden Teilchen befassen sich internationale Experten derzeit bei der „European Aerosol Conference“ am KIT. Ein öffentlicher Vortrag über „Geoengineering“ am morgigen Dienstag, 8. September 2009, um 20 Uhr im Karlsruher AudiMax spricht ein kontrovers diskutiertes Thema an: Können gezielt freigesetzte reflektierende Partikel die Erderwärmung abmildern?
 
Feine Teilchen, die in der Luft schweben – wissenschaftlich als Aerosole bezeichnet – wirken in deutlich komplexerer Weise auf das globale Klima als das Treibhausgas CO2. Viele Arten von Partikeln reflektieren Sonnenlicht und wirken dadurch dem Treibhauseffekt entgegen, was zu einer leichten Abkühlung von industriellen Ballungsräumen wie Nordwesteuropa, dem Nordosten der USA oder dem indischen Subkontinent geführt hat; Ruß hingegen absorbiert Licht und wirkt letztlich erwärmend. Überdies besitzen Aerosole einen indirekten Einfluss auf Nebel- und Wolkenbildung. Der genaue Nettoeffekt der globalen Partikelemissionen auf das Klima ist und bleibt daher ein ebenso spannendes wie bedeutendes Forschungsthema.
 
Daneben beschäftigt sich die Wissenschaft intensiv mit möglichen Risiken für die menschliche Gesundheit durch die Inhalation von Feinstaub und Nanopartikeln. Aerosole bergen aber auch große Chancen, etwa bei der Erforschung und Herstellung von neuen Materialien mit speziellen Eigenschaften auf der Nanoskala, in der medizinischen Forschung und bei der Entwicklung von Arzneimitteln.
 
Mit diesen vielfältigen Aspekten befasst sich die European Aerosol Conference (EAC) 2009 vom 6. bis 11. September am KIT. Rund 700 Forscherinnen und Forscher von allen Kontinenten erörtern in 270 Vorträgen und 560 Posterpräsentationen die neuesten Ergebnisse von der Grundlagenforschung zur Aerosolbildung über die Nanotechnologie, die Rolle der Aerosole für Atmosphäre und Klima bis hin zu Wirkungen auf die Gesundheit des Menschen. Eine begleitende Fachausstellung zeigt die neuesten Entwicklungen der Aerosolmesstechnik.
 
An die interessierte Öffentlichkeit richtet sich ein Vortrag von Dr. Rolf Müller, Aerosol-Experte am Forschungszentrum Jülich, über „Geoengineering“ am Dienstag, 8. September, um 20 Uhr im Karlsruher AudiMax. Unter anderem geht es dabei um die Frage, inwiefern sich die Erderwärmung durch gezielte Eingriffe in die Atmosphäre abmildern lässt.
 
Die Konferenz der European Aerosol Association (EAA) ist die wichtigste europäische Konferenz zur Aerosolforschung. Organisiert wird sie dieses Jahr von der Gesellschaft für Aerosolforschung (GAeF) mit Sitz in Bad Soden. Die wissenschaftliche Leitung hat Professor Dr. Gerhard Kasper vom KIT inne. Das Konferenzprogramm ist unter http://www.gaef.de/EAC2009/ abrufbar.

 

 

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 9 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 300 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

or, 07.09.2009
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