Presseinformation 054/2009

Freier Zugang zum Wissen

Am KIT erscheint die erste wissenschaftliche Online-Zeitschrift eines deutschen Universitätsverlages: Das E-Journal fördert die Open-Access-Idee.
Die erste Online-Zeitschrift eines deutschen Universitaetsverlages

Publikationspionier: Die erste Online-Zeitschrift eines deutschen
Universitätsverlages kommt aus Karlsruhe

Extreme Preissteigerungen im Verlagssektor bewegten die Universitäten in den vergangenen Jahren, eigene Verlage ins Leben zu rufen. Der Karlsruher Universitätsverlag wurde vor fünf Jahren gegründet. Mit seiner ersten Online-Zeitschrift „Journal of New Frontiers in Spatial Concepts“ betritt er nun Publikationsneuland. Zur Auftaktveranstaltung am Dienstag, 9. Juni, 16 Uhr, in der Universitätsbibliothek (Straße am Forum 2) sind Medienvertreter herzlich eingeladen.

Das Publikationsspektrum von der reinen Buchproduktion auf ein wissenschaftliches E-Journal auszudehnen, sei ein für einen Universitätsverlag bundesweit bisher einmaliges Vorhaben, so Regine Tobias, Leiterin des Karlsruher Universitätsverlages. Hierbei folgten sie und ihre Mitarbeiter im Universitätsverlag als Non-Profit-Unternehmen weiterhin konsequent der Open-Access-Idee: Öffentlich finanzierte Forschungsergebnisse sollen frei – also kostenlos und ohne Lizenzbeschränkungen – im Internet für jedermann zugänglich sein.

Das „Journal of New Frontiers in Spatial Concepts“ bietet eine Plattform für Forschungsbeiträge, die sich mit Räumen beschäftigen, in denen der Mensch lebt, und mit der Umgestaltung dieser Räume durch technische und soziokulturelle Prozesse. Dazu gehören vor allem auch die virtuellen Räume des Internetzeitalters und die Herausforderungen, die sich daraus für das menschliche Zusammenleben ergeben.

Die Idee für die Zeitschrift entstand in Gesprächen mit dem Verlagsautor und Technikhistoriker Rolf-Ulrich Kunze und dem Biologen, Wirtschaftswissenschaftler und Unternehmensberater Ulrich Gehmann. Den Gründungsimpuls lieferte der interdisziplinäre Arbeitskreis „Formatierung sozialer Räume“, den Kunze und Gehmann leiten: Das im Studiengang Europäische Kultur und Ideengeschichte (EUKLID) in Zusammenarbeit mit der Abteilung Technikgeschichte angebotene Seminar steht Studierende aller Fakultäten offen. Hier diskutieren sie die Relevanz von Technik in modernen industriellen Leistungs-, Massenmobilitäts- und Massenkommunikationsgesellschaften. Das Konzept des „Journal of New Frontiers in Spatial Concepts“ bietet Nachwuchswissenschaftlern des Arbeitskreises die Möglichkeit, ihre Beiträge in englischer Sprache zu veröffentlichen und international zur Diskussion zu stellen. Das Herausgebergremium des Journals leistet gemeinsam mit einem international besetzten Advisory Board die Qualitätssicherung. Dabei ist eine Publikationszeitspanne von nur acht Wochen vorgesehen. „Diese Verbindung von Lehre, Forschung und public science, kombiniert mit einem schnellen wissenschaftlichen Kommunikationskanal, ist ein Pionierprojekt, das es in dieser Form nur in Karlsruhe gibt“, sagt Regine Tobias.

Die neue Zeitschrift, so Tobias, sei nicht zufällig am KIT entstanden: Sie setze die Tradition der trans- und interdisziplinären Reflexion der Bedeutung von Technik für die Gesellschaft am Standort Karlsruhe fort. Für sie stehen beispielsweise der Neuzeithistoriker Franz Schnabel, der Technikphilosoph Simon Moser, der Soziologe Hans Linde, der Philosoph Hans Lenk sowie der Philosoph und Soziologe Günter Ropohl.

Zum „Open Access“

Mit der Open-Access-Bewegung reagierten Universitäten und Forscher weltweit auf die „Zeitschriftenkrise“: die Mitte der 90er-Jahre einsetzende, deutliche Verteuerung wissenschaftlicher Journals von über zehn Prozent jährlich. Open Access bedeutet: Wissenschafltiche Ergebnisse, welche die Öffentlichkeit finanziert, müssen für jeden kostenlos im Internet zugänglich sein.

Beim Karlsruher Universitätsverlag heißt das: Durch die einfache und schnelle Produktion finden Interessierte weltweit rasch die Publikationen Karlsruher Forscher elektronisch frei im Internet. Auf Wunsch des Autors bietet der Verlag ergänzend eine kostengünstige Druckversion im Print-on-demand-Verfahren an. Für die Karlsruher Wissenschaftler bietet der Verlag die professionelle und unkomplizierte Bearbeitung von Buchprojekten durch kompetente Ansprechpartner vor Ort. Das Karlsruher Verlagskonzept ermöglichte bislang 500 Veröffentlichungen.

Nähere Informationen: Universitätsbibliothek Karlsruhe und eJournal

Der Universitätsverlag feiert die Gründung des E-Journals mit einer Auftaktveranstaltung am Dienstag, 9. Juni, ab 16 Uhr im Vortragsraum des Neubaus der Universitätsbibliothek (Straße am Forum 2, 3. OG).

Das Programm der Auftaktveranstaltung:

Grußwort
Professor Norbert Henze, Prorektor für Struktur der Universität

„5 Jahre Universitätsverlag Karlsruhe“
Christoph-Hubert Schütte, Leitender Bibliotheksdirektor

Vortrag „Räume heute“
Ulrich Gehmann, Herausgeber

Vortrag „Karlsruhe als Standort von Technikreflexion“
Dr. Rolf-Ulrich Kunze, Herausgeber

Präsentation des E-Journals
Regine Tobias, Herausgeberin

tr-le, 03.06.2009

tr-le, 03.06.2009
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