Klimawandel: Hitzestress beeinflusst Viehproduktion
Aufgrund des Klimawandels steigende Temperaturen und Luftfeuchte führen auch bei Tieren zu Stress. Wie sich dieser zukünftig auf die Milch- und Fleischproduktion in Ostafrika auswirken wird, haben unter anderem Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) untersucht. Die Ergebnisse veröffentlichen sie nun in der Fachzeitschrift Nature Food.
„Aktuelle Trends und zukünftige Klimamodelle zeigen, dass Hitzestress schwerwiegende Folgen für die Fleisch- und Milchproduktion in Ostafrika haben wird“, sagt Klaus Butterbach-Bahl vom Institut für Meteorologie und Klimaforschung – Atmosphärische Umweltforschung (IMK-IFU), dem Campus Alpin des KIT in Garmisch-Partenkirchen. „Wir erwarten bis 2100, dass in 15 bis 20 Prozent der Gebiete, in denen zurzeit Tierproduktion stattfindet, diese durch zunehmenden Hitzestress gefährdet ist.“
Durch hohes Bevölkerungswachstum bei sehr niedrigem Konsum tierischer Proteine steigt die Nachfrage nach Fleisch und somit die Viehproduktion. „Um Ernährungssicherheit zu gewährleisten und eine Wirtschaftskrise zu verhindern, müssen die Haltungsbedingungen, wie das Anlegen schattiger Ruhezonen, Klimatisierung von Ställen und verbesserte Wasserversorgung, angepasst sowie hitzestresstolerante Rassen identifiziert und gezüchtet werden“, so der Leiter der Studie, Jaber Rahimi vom IMK-IFU.
Diese Anpassung an zukünftige Klimabedingungen verursache hohe Kosten und benötige Zeit. Deshalb müssten politische Entscheidungsträger sofort handeln, um die Auswirkungen zu minimieren und eine ausreichende Grundversorgung der Bevölkerung mit tierischen Proteinen in Ostafrika sicherzustellen.
Neben dem KIT waren das International Livestock Research Institute (ILRI) und die Alliance of Bioversity International and International Center for Tropical Agriculture (CIAT) an der Forschung beteiligt.
swi, 19.02.2021