ERC Consolidator Grant zur Entwicklung taktiler Displays für sehbehinderte Menschen

Bastian Rapp erhielt vom Europäischen Forschungsrat (European Research Council ERC) einen ERC Consolidator Grant. Er studierte und promovierte am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und war dort bis vor kurzem Leiter einer Arbeitsgruppe am Institut für Mikrostrukturtechnik. Außerdem war er Mitglied im Young Investigator Network, einer Plattform für den wissenschaftlichen Führungskräftenachwuchs am KIT. Seit 1. Dezember ist er Professor an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.

Mit dem ERC Consolidator Grant will Rapp neuartige taktile Displays für sehbehinderte Menschen entwickeln. Taktile Displays sind das haptische Äquivalent zu den Displays für sehende Menschen. Anstelle kleiner Lichtpunkte (Pixel) treten hier tastbare Punkte, sogenannte Taxel. Ein Taxel kann beispielsweise durch einen kleinen Stift realisiert werden, der mechanisch bewegt werden muss. Das ist sehr viel aufwendiger als die Erzeugung eines Lichtpunktes und macht die Systeme teuer. Die letzten Jahrzehnte haben hier kaum technologische Neuerungen gebracht.

Bastian Rapp wird nun mit seiner Arbeitsgruppe im Rahmen des ERC Grants neue Konzepte für Taxel erproben, die um Größenordnungen günstiger als derzeitige Lösungen sind und auch für portable Systeme eingesetzt werden können. Ziel ist es, eine Art Tablet für sehbehinderte Menschen zu entwickeln, insbesondere mit neuen technologischen Konzepten für die Taxel. Dies geschieht in enger Abstimmung mit dem Studienzentrum für Sehgeschädigte des KIT und damit in engem Austausch mit sehbehinderten Menschen.

jho, 04.12.2018