Globaler Risikoindex für Weinregionen

Welche Weinregionen wie stark von Naturkatastrophen betroffen sind und wie sich der Klimawandel auf den Weinbau auswirkt, untersucht ein Team von europäischen und australischen Forschern um Dr. James Daniell am KIT.
Der globale Risikoindex für Weinregionen (Abbildung: James Daniell/KIT).

Naturkatastrophen kosten Winzer weltweit jedes Jahr mehr als zehn Milliarden US-Dollar durch zerstörte Vermögenswerte, Produktionsausfälle und entgangene Gewinne. Ein multidisziplinäres Team von europäischen und australischen Forschern um Dr. James Daniell am KIT hat nun einen globalen Risikoindex für Weinregionen entwickelt. Daniell stellte den Index auf der Jahresversammlung 2017 der European Geosciences Union (EGU) in Wien vor.

Den weltweit höchsten Risiken durch Extremwetter oder Naturkatastrophen sind die Weinregionen Mendoza und San Juan in Argentinien ausgesetzt. Dies zeigen die ersten Ergebnisse einer laufenden Studie und die erste Auflage des globalen Risikoindex für Weinregionen. Die Studie unter Leitung von Dr. James Daniell vom Geophysikalischen Institut (GPI) und vom Center for Disaster Management and Risk Reduction Technology (CEDIM) des KIT erfasst mehr als 7 500 Weinbaugebiete in 131 Ländern. „Durch detaillierte Analyse der Risiken kann die Forschung Winzer und Regierungen gleichermaßen dabei unterstützen, sich angemessen auf Naturereignisse vorzubereiten und Verluste zu verringern“, sagt Dr. James Daniell. Neben Risiken durch Kältewellen, Frost und Hagel, Erdbeben, Buschbrände, Überschwemmungen und Vulkanausbrüche untersuchten die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen auch Auswirkungen des globalen Klimawandels. Insgesamt erwarten sie, dass viele Weinbaubetriebe die Klimaveränderungen meistern werden, indem sie Rebsorten oder Erntezeiten ändern.

Die EGU zeichnete Daniell mit dem „Early Career Scientist Award in Natural Hazards for 2017“ aus. Die Website „WineRisk“ fasst die Ergebnisse der Studie zusammen und wird Lösungen für Weinregionen vorstellen.

Weitere Informationen in der Presseinformation 051/2017.



or, 27.04.2017