Katastrophenmanagement: Mit Twitter Erdbeben schnell aufspüren

Im Ernstfall kommt es auf jede Minute an. Nach Erdbeben, Stürmen oder Hochwassern müssen Rettungskräfte sich schnell ein Schadensbild machen, um die Hilfe dann gezielt einzubringen. Eine immer wertvollere Informationsquelle dazu sind die sozialen Medien.

 „Bei Twitter etwa finden sich schon Sekunden nach Beginn einer Katastrophe die ersten Nachrichten und Eindrücke“, erklärt André Dittrich vom KIT. Er und sein Team haben eine Software entwickelt, die in Echtzeit die Masse der Twitter-Nachrichten anonymisiert nach Katastrophenhinweisen durchsucht; etwa nach gängigen Schlagworten und nach geändertem Nutzerverhalten in bestimmten Regionen.

So wäre es möglich, innerhalb von 1-3 Minuten nach Beginn des Ereignisses Rettungskräfte vorzuwarnen und zumindest mit einer groben Schadensbilanz zu versorgen. Darüber hinaus lassen sich die relevanten Twitter-Nachrichten und -Fotos über ein Web-Portal durchforsten, um ein sehr lokales Bild der Lage zu gewinnen. „Mit unserem Prototypen konnten wir etwa schon bei dem Philippinen-Erdbeben 2013 zeigen, dass die gewonnenen Daten hohen Wert haben“, so Dittrich. „Nun wollen wir die Algorithmen zu einem nützlichen, offen zugänglichen Werkzeug für Hilfsorganisationen weiterentwickeln.“

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24.06.2014