Presseinformation 035/2014

Neue Technologien - die Gesellschaft immer im Blick

KIT-Jahresempfang 2014 zu Wechselwirkungen zwischen Mensch und Technik
Talk-Runde „Technik reflektieren – Gesellschaft gestalten“: Moderator Markus Brock diskutierte mit Ulla Burchardt, Prof. Tanja Schultz, Dr. Stephan Fischer, Christoph Winterhalter, und Prof. Armin Grunwald (v.l.n.r.; Foto: Sandra Göttisheim).
Talk-Runde „Technik reflektieren – Gesellschaft gestalten“: Moderator Markus Brock diskutierte mit Ulla Burchardt, Prof. Tanja Schultz, Dr. Stephan Fischer, Christoph Winterhalter, und Prof. Armin Grunwald (v.l.n.r.; Foto: Sandra Göttisheim).

Autonome Fahrzeuge, lautlose Kommunikation und automatische, simultane Übersetzung: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) entwickeln Innovationen, die im Alltag unterstützen und die Lebensqualität erhöhen. Die Bedeutung für und die Auswirkungen auf die Gesellschaft behalten sie dabei stets im Blick: Die Forschung rund um den Themenkomplex Mensch und Technik stand im Mittelpunkt des fünften KIT-Jahresempfangs, der gestern Abend in der Gartenhalle des Karlsruher Kongresszentrums stattfand.

 

„Idealerweise dienen neue Technologien der Gesellschaft und ermöglichen ein immer besseres Leben“, sagte der Präsident des KIT, Professor Holger Hanselka bei der Veranstaltung. „Die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Technik sind aber längst sehr komplex geworden. Um die gesellschaftlichen Fragestellungen möglichst gut zu lösen, brauchen wir in der Wissenschaft die Zusammenarbeit erstklassiger Forscherinnen und Forscher aus den unterschiedlichsten Disziplinen. Unser erklärtes Ziel ist es, unsere Forschungsstärken, beispielsweise im Themenfeld Energie, Mobilität sowie Informations- und Kommunikationstechnologien zu fokussieren und geschickt zu kombinieren, gerade mit Blick auf die Energiewende. Auch in anderen Bereichen wie etwa der Umweltforschung werden wir unser Forschungsprofil noch weiter schärfen.“

 

Der Präsident des KIT, Professor Holger Hanselka (Foto: Sandra Göttisheim)
Der Präsident des KIT, Professor Holger Hanselka (Foto: Sandra Göttisheim)

 

Zudem sei es heute wichtiger denn je, die Konsequenzen der technologischen Entwicklungen für die Gesellschaft zu betrachten. Das KIT-Zentrum Mensch und Technik, in dem 420 Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen von den Ingenieur- über die Natur- bis hin zu den Geisteswissenschaften ihre Kompetenzen bündeln, stelle sich wichtigen Zukunftsfragen, betont Hanselka. „Nur so lassen sich die Herausforderungen meistern.“

 

Für das KIT hat das Präsidium einen 10-Punkte-Plan formuliert: Erster Schritt war die Umsetzung einer klaren Organisationsstruktur für das gesamte KIT als Baustein der strategischen Weiterentwicklung. Auch die forschungsorientierte Lehre an allen KIT-Standorten werde noch weiter an Bedeutung gewinnen, sagte Hanselka. „Das KIT für den internationalen Wettbewerb optimal aufzustellen, wird ein strategisches Element sein.“

 

Die Technikfolgenabschätzung hat am KIT Tradition: Mit dem Büro für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB), welches das Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) des KIT bereits seit 1990 betreibt, hat sich hier eine der weltweit renommiertesten Einrichtungen der Technikfolgenabschätzung etabliert.

 

Die Bewertung möglicher Konsequenzen und Unwägbarkeiten technischer Entwicklungen durch das TAB – vom Internet der Dinge bis zum Blackout bei flächendeckendem Stromausfall – stand auch im Mittelpunkt des Impulsvortrags „Mensch, Maschine! Innovation braucht mehr als Technik“ von Ulla Burchardt, Lehrbeauftragte an der TU Dortmund und langjährige Vorsitzende des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung im Deutschen Bundestag. „Technikentwicklungen an sich sind weder gut noch schlecht. Ob daraus Innovationen werden, hängt nicht nur von Entwicklern und Ingenieuren ab, sondern ob Kunden und Bürger einen Nutzen erkennen – oder ein Risiko“, so Burchardt.

 

Sind Roboter in der Altenpflege hilfreich – oder unmenschlich? Können wir dank Google auf Allgemeinbildung verzichten? Welches sind die Ziele und Folgen der Industrie 4.0? Über mögliche Konsequenzen neuer Technologien diskutierte Moderator Markus Brock in der Talk-Runde „Technik reflektieren – Gesellschaft gestalten“ mit Expertinnen und Experten aus Industrie und Wissenschaft: Christoph Winterhalter, Head of Product Group PLC & Automation des ABB Konzerns und Vorstandsmitglied der VDI/VDE Gesellschaft für Mess- und Automatisierungstechnik, Dr. Stephan Fischer, Senior Vice President TIP Strategic Innovation der SAP AG und Sprecher des Software Spitzen-Clusters, und vom KIT Professorin Tanja Schultz, Leiterin des Cognitive Systems Lab am KIT und Google Research Award-Preisträgerin, sowie Professor Armin Grunwald Leiter des Instituts für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS).

 

Präsident Holger Hanselka zeichnete beim Jahresempfang die Gewinner des KIT-Innovationswettbewerbs aus: Den ersten Platz in der Kategorie Ideenwettbewerb belegten Dr. Ute Schepers und Professor Stefan Bräse. Mit ihrem Projekt zur Früherkennung maligner Melanome setzten sie sich gegen 40 Konkurrenten durch. Professor Steffen Grohmann erhielt gemeinsam mit Andreas Janzen und Andreas Ebersoldt den Sonderpreis Transferprojekte.

 

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

le-lg, 21.03.2014
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