Presseinformation 035/2013

Bundestag setzt weiter auf Beratung aus dem KIT

KIT betreibt für weitere fünf Jahre das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB)
Beratung für den Deutschen Bundestag: Das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beobachtet und analysiert wissenschaftlich-technische Trends (Foto: Deutscher Bundestag/Lichtblick/Achim Melde)
Beratung für den Deutschen Bundestag: Das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beobachtet und analysiert wissenschaftlich-technische Trends (Foto: Deutscher Bundestag/Lichtblick/Achim Melde)

Auch in den kommenden fünf Jahren wird das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) Betreiber des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) bleiben. Das hat der Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung (ABFTA) des Bundestages in seiner Sitzung am 27. Februar einstimmig beschlossen. Das TAB hat bisher mehr als 180 Berichte erarbeitet, zuletzt unter anderem zu regenerativen Energien und Grundlastsicherung, neuen Mobilitätskonzepten sowie dem Medienwandel und seiner Bedeutung für die Politik.

 

Kooperationspartner sind künftig das Helmholtz-Institut für Umweltforschung – UFZ GmbH in Leipzig, das IZT – Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung gemeinnützige GmbH in Berlin sowie die VDI/VDE Innovation + Technik GmbH (VDI/VDE-IT) in Berlin. Der einstimmige Beschluss zeigt den hohen Stellenwert des TAB bei allen Bundestagsfraktionen. „Wir haben nicht nur eine seit Jahren wachsende Zahl von Anfragen aus den Fachausschüssen, die belegen, dass unsere Arbeit im Bundestag geschätzt wird. Auch die Fachöffentlichkeit, gesellschaftliche Interessengruppen sowie die allgemeine Öffentlichkeit nehmen unsere Berichte positiv auf“, sagt Professor Armin Grunwald, Leiter des TAB und des Instituts für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) am KIT, welches das TAB in Berlin betreibt. „Das liegt sicher auch daran, dass das TAB – trotz seiner Nähe zum Politikbetrieb – aktuelle und brisante Themen ausgewogen, wissenschaftlich fundiert und gut verständlich aufarbeitet und kommentiert.“ Aktuell bearbeitet das TAB vieldiskutierte Themen wie die synthetische Biologie, Climate- bzw. Geoengineering und moderne Stromnetze. Die Themenvielfalt bearbeitet ein Team aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen: von der Biologie über Philosophie, Physik und Ökonomie bis Politikwissenschaft und Soziologie.

 

Zu den Aufgaben des TAB gehören auch in der nächsten Laufzeit, vom 29.08.2013 bis 28.08.2018, die Konzeption und Umsetzung von Projekten der Technikfolgenabschätzung (TA-Projekt), die Beobachtung und Analyse wissenschaftlich-technischer Trends und damit zusammenhängender gesellschaftlicher Entwicklungen (Monitoring) sowie Untersuchungen zum Innovationsgeschehen (Innovationsreport). Ziel dabei ist, die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Chancen und Risiken neuer Entwicklungen auszuloten, um so Handlungsoptionen für politische Entscheidungsträger zu entwickeln. Damit verbessert das TAB die Informationslage des Deutschen Bundestages und trägt zur wissenschaftlich fundierten Meinungsbildung und Entscheidungsfindung bei. Bereits 2002 zog der Bundestag eine sehr positive Gesamtbilanz der TAB-Arbeiten. Eine Evaluation im Jahr 2010 bestätigte dies und betonte insbesondere, dass viele Abgeordnete die TAB-Studien nutzen und als hilfreich für ihre Arbeit ansehen. Positiv bewertet wurde darüber hinaus, dass die TAB-Angebote sich konsequent am Bedarf und an der Arbeitsweise des Parlaments orientieren.

 

Über den Betreiber des TAB entscheidet der Bundestag alle fünf Jahre neu, bereits seit 1990 ist es das ITAS. In den vergangenen zehn Jahren kooperierte das ITAS dabei mit dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI, Karlsruhe. Mit dem Erfolg im jetzigen Bewerbungsverfahren verbindet sich eine Zusammenarbeit mit neuen Partnern. Sie sollen neue Akzente setzen und den Katalog der parlamentarischen Beratung erweitern. Dazu bringen sie ihre spezifischen Kompetenzen in Themenfindung und Bearbeitungsprozesse ein: das UFZ in den Bereichen Umweltökonomie, Umweltrecht sowie Nachhaltige Entwicklung; das IZT vorwiegend zu Dialogprozessen und Diskursanalysen; die VDI/VDE-IT vor allem in der Technologievorausschau. Perspektiven auf mögliche wissenschaftlich-technologische Entwicklungen und Handlungsoptionen des Parlaments können so noch früher identifiziert werden – auch im Blick auf das Innovationsgeschehen in Deutschland.

 

Unmittelbarer Auftraggeber des TAB ist der ABFTA, der im Austausch mit dem TAB über die Themenvorschläge der Fachausschüsse und Fraktionen des Bundestages entscheidet. Neben den Abgeordneten und Parlamentsgremien wie Enquete-Kommissionen sind die Mitarbeiter der Fraktionen und Abgeordneten Adressaten und potenzielle Nutzer der Ergebnisse. Ebenso die Ministerien des Bundes und der Länder, Unternehmen, Behörden, Forschungs- und Bildungseinrichtungen und nicht zuletzt die interessierte Öffentlichkeit. So hat das TAB Ergebnisse gemeinsam mit dem Bundestag auch bereits bei öffentlichen Veranstaltungen präsentiert.

 

In den mehr als 20 Jahren seiner Tätigkeit hat sich beim TAB eine Reihe von Schwerpunktthemen herauskristallisiert: Energie, Ressourcen, Umwelt und Verkehr, Ernährung, Landwirtschaft und Grüne Gentechnik, Schlüsseltechnologien, IuK-Technologie sowie Bio- und Medizintechnologien. Unter dem Sammelbegriff »Gesellschaft, Innovation, Technik« finden sich Untersuchungen zum Innovationsgeschehen, zu Stärken und Schwächen des Standorts Deutschland sowie zu aktuellen Herausforderungen an Bildungs-, Forschungs-, Innovations- und Wissenschaftspolitik.

Nähere Informationen: www.tab-beim-bundestag.de

 

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Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

le, 07.03.2013
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