Presseinformation 033/2011

Erfolgreiche Bühnenpremiere für Jungforscher

Gewinner des FameLab Baden-Württemberg: KIT-Doktoranden Steinke und Suwelack sowie PhD- Studentin Jarvis vom Bernstein Center Freiburg überzeugten mit drei Minuten Wissenschaft live
Entpuppten sich beim Science-Wettbewerb als Kommunikationstalente der Wissenschaft (v.l.n.r.): Stefan Suwelack, Isabelle Steinke, Sarah Jarvis (Foto: Sandra Göttisheim)
Entpuppten sich beim Science-Wettbewerb als Kommunikationstalente der Wissenschaft (v.l.n.r.): Stefan Suwelack, Isabelle Steinke, Sarah Jarvis (Foto: Sandra Göttisheim)

Casting für Jungforscher: Karlsruhe suchte am Freitag die Super-Nachwuchswissenschaftler aus Süddeutschland on stage, bei FameLab Baden-Württemberg. Bei diesem Wettbewerb für Wissenschaftskommunikation, den das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und das Stadtmarketing Karlsruhe organisierten, begeisterten sich über 250 Zuschauer und eine vierköpfige Fachjury im vollbesetzten Kulturzentrum Tollhaus für kreative dreiminütige Miniforschungsvorträge und kürten Jungwissenschaftler für die nächste Runde von FameLab.

In der ersten Runde präsentierten die teilnehmenden Studierenden und Doktoranden unterschiedliche Forschungsthemen aus der Informatik, den Natur- und Technikwissenschaften und der Architektur. Nach der Auswahl durch die Fachjury starteten drei Kandidaten in die Finalrunde.

Den ersten Platz sicherte sich Isabelle Steinke, die im ersten Doktoratsjahr am KIT-Institut für Meteorologie und Klimaforschung promoviert. Sie fesselte Fachjury und Publikum mit ihrer Präsentation zur Aerosolforschung. Spritzig erklärte sie, „was unsere Forschung im Institutsbereich ‚Atmosphärische Aerosolforschung’ mit Germany’s Next Topmodel Model zu tun hat“ – nicht ohne aus ihrer magische Größe gewinnenden Umhängetasche Requisiten von der Proseccodose bis zum Plüschherz zu zaubern. Jury-Mitglied Rima Dapous vom British Council, die FameLab nach Deutschland brachte, über Steinke: „Mich faszinierte besonders der nahtlose Übergang zwischen Casting Show und Wissenschaft, eine tolle Analogie.“ An FameLab nahm Isabelle Steinke teil, weil sie „zum einen andere Menschen von ihrer Forschung begeistern will und zum anderen, weil sie auf die Vorträge der anderen Teilnehmer gespannt war. Außerdem finde ich, dass Wissenschaft auch eine Plattform braucht wie sie die PoetrySlams für Literatur bieten. Wissenschaft versucht zu erklären, wie die Dinge um uns funktionieren, das finde ich spannend, das kann auch in amüsanter Form vermittelt werden.“

Sarah Jarvis und Stefan Suwelack machten den zweiten und dritten Platz bei FameLab Baden-Württemberg. Die Australierin Jarvis, die am Freiburger Bernstein Center for Computational Neuroscience ihr drittes PhD-Jahr durchläuft, zeigte dem Publikum mit ausdrucksstarker Mimik und Gestik, „warum Nervenzellen, diese komplexen, kleinen Biester, keine Supertransistoren sind“. Das erschwert zwar die Modellierung von Bestandteilen des Nervensystems durch Computersimulationen, ist aber für das menschliche Überleben essentiell. Diplom-Ingenieur Stefan Suwelack, der am KIT-Institut für Anthropomatik promoviert, setzte ein Plastiklebermodell und Duplo-Legosteine ein, um zu demonstrieren, vor welchen Herausforderungen sein Forschungsgebiet „Chirurgische Assistenzsysteme“ steht, bis die Computersimulation durch die Entwicklung neuer Algorithmen „den Chirurg zuverlässig zum Lebertumor führen wird“.

Die Kriterien der Jury hießen Inhalt, Verständlichkeit und Ausstrahlung. Dr. Rima Dapous, Head Competitive Europe vom British Council, Professorin Heike Bühler vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, der stellvertretende Geo-Chefredakteur Jens Schröder und KIT Chief Science Officer Professor Volker Saile gaben den jungen Wissenschaftlern in fünfminütigen Statements konstruktives Feedback. Auch das Publikum, das Moderatorin Sarah Renner vom Südwestrundfunk charmant durch den Abend führte, besaß bei FameLab Baden-Württemberg eine Stimme: Während sich die Jury zur Beratung zurückzog, wählten die Zuschauer ihren Liebling unter den jungen Wissenschaftlern mit Glasjetons, die sie in Wahlurnen warfen.

Auf die beiden Erstplatzierten des FameLab Baden-Württemberg wartet nun die nationale Endausscheidung in Bielefeld am 9. April. Aber nicht ohne weitere Vorbereitung: In Berlin bereitet eine dreitägige "Masterclass" des British Council mit exklusivem Kommunikationstraining die beiden jungen Wissenschaftler auf den weiteren Wettbewerb vor. Die Gewinner im bundesweiten Finale qualifizieren sich dann für den internationalen Contest beim Cheltenham Science Festival im Juni, wo FameLab 2005 zum ersten Mal stattfand.

Die Idee zu FameLab fasziniert inzwischen Menschen in 17 Ländern, darunter auch Länder wie Ägypten und Vietnam. Koordiniert wird FameLab Germany vom British Council; Partner sind der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, Bielefeld Marketing und das Wissenschafts-Magazin GEO. 2011 kam FameLab auch zum ersten Mal nach Deutschland. Bereits in vier Städten - Bielefeld, Hamburg, Potsdam und Karlsruhe fanden im Januar und Februar Vorentscheidungen statt. Der FameLab-Abend überzeugte auch Thomas Windmann, Leiter der KIT-Dienstleistungseinheit Presse, Kommunikation und Marketing, gehört es doch für ihn „zum Berufsbild eines modernen Wissenschaftlers, seine Forschungsinhalte allgemeinverständlich und knackig auf den Punkt zu bringen.“ Stadtmarketingchef Norbert Käthler zeigte sich „hoch erfreut über das so zahlreich erschienene Karlsruher Publikum. Dieses rege Interesse zeigt, wie stark die Karlsruher Bürgerinnen und Bürger an Technologie und Wissenschaft interessiert sind.“

 

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 9 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 300 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

tr, 28.02.2011
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