Presseinformation 022/2011

HomER rechnet auf Geheimnissen

Trau, schau, wem: Das Informatics Innovation Center (IIC) stellt am KIT sein Pilotprojekt HomER vor, das Rechnen auf verschlüsselten Daten ermöglicht.
HomER weist den Weg in die Zukunft der Datenverschlüsselung. Mit historischen Exponaten zeigt das IIC am 16. Februar auch ihre Vergangenheit (Foto: privat)
HomER weist den Weg in die Zukunft der Datenverschlüsselung. Mit historischen Exponaten zeigt das IIC am 16. Februar auch ihre Vergangenheit (Foto: privat)

Der Austausch sensibler Daten in Geschäftsvorgängen setzt gegenseitiges Vertrauen der Partner voraus. Sicherheit auch ganz ohne Vertrauen ist das Ziel von HomER (HOMomorphic Encryption Realization): Ein neuartiges hardwaregestütztes Verfahren erlaubt es zwei sich misstrauenden Teilnehmern, sichere Berechnungen auf geheimen Eingaben anzustellen. So könnten etwa Geschäftsdaten so abgeglichen werden, dass nur das gewünschte Ergebnis bekannt wird, die Eingaben aber geschützt bleiben.

Geschäftsprozesse wie beispielsweise Wertpapierhandel, Auktionen oder Ressourcenmanagement werden zunehmend verteilt durchgeführt. Für ihre Sicherheit wird bisher gegenseitiges Vertrauen vorausgesetzt. Mit sicheren Berechnungen, wie sie im Projekt HomER erforscht werden, wird die Sicherheit auch ohne dieses Vertrauen garantiert. So können beispielsweise Baufirmen bei öffentlichen Ausschreibungen, bei denen das Unternehmen mit dem niedrigsten Angebot den Zuschlag erhält, ihr Angebot geheim abgeben. Mittels sicherer Berechnung kann dabei garantiert werden, dass die Konkurrenten keine Kenntnis von anderen Angeboten erlangen.

Zudem muss der Nutzer der im Projekt neu entwickelten Hardware weder dem Gerät vertrauen noch muss er dessen Aufbau kennen. Die Sicherheit des Verfahrens beruht auf der Isolation des Geräts von der Außenwelt, die über einen Faraday'schen Käfig sichergestellt wird.

HomER ist das Pilotprojekt des IIC, der Kooperation zwischen IBM Deutschland Research & Development, dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und dem Forschungszentrum Informatik (FZI). Es untersucht insbesondere die neuen Möglichkeiten zur Umsetzung sicherer Berechnungen mit der bei IBM erfundenen vollhomomorphen Verschlüsselung (Fully Homomorphic Encryption), die ein Rechnen auf Geheimnissen erlaubt. Das IIC bietet Partnern aus der Industrie mehrere Mitgliedschaftsebenen an und ist aktiv an Public Private Partnerships interessiert.

Weitere Informationen unter http://www.iic.kit.edu

IBM Deutschland Research & Development GmbH, KIT und FZI präsentieren den Prototypen am 16. Februar 2011, 17:30 Uhr, Institut für Kryptographie und Sicherheit (IKS) am KIT, Am Fasanengarten 5.

Programm:

Begrüßung:

Professor Dr. Wilfried Juling, CSO/CIO des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT)
    
Grußworte aus Politik und Wissenschaft
    
Grußworte:
Herr Sven Löschenkohl, Vice President - Leader Public Sector - IBM Deutschland GmbH
Keynote: “Cryptography: Magic, Science, or Science Fiction?”
Professor Dr. Dieter Gollmann, Institut für Sicherheit in verteilten Anwendungen, Technische Universität Hamburg-Harburg

Vorführung des Prototypen des HomER Projekts
        
Empfang (ca. 19:30 Uhr)

    
Ausstellung: Während des Empfangs wird eine kleine Auswahl historischer Verschlüsselungsmaschinen ausgestellt.

 

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 9 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 300 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

del, 09.02.2011
Kontakt:

 

Monika Landgraf
Chief Communication Officer
Leiterin Gesamtkommunikation
Pressesprecherin
Tel: +49 721 608-41150
Fax: +49 721 608-43658
presse does-not-exist.kit edu

Kontakt für diese Presseinformation:

Prof. Dr. Jörn Müller-Quade Institut für Kryptographie und Sicherheit (IKS) Tel.: +49 721 608-44205 E-Mail:info does-not-exist.iks kit edu